11.09.2024, 14:56 Uhr

Rekord: In Deutschland sind Offshore Windkraftanlagen mit über 9.000 MW Leistung installiert


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Münster – Der Ausbau der Offshore Windenergie erreicht in Deutschland eine neue Rekordmarke. Erstmals sind Offshore Windturbinen mit mehr als 9.000 MW Leistung in Betrieb und erzeugen Strom. Das geht aus den Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA) hervor. Schon 2025 dürfte die Marke von 10.000 MW Offshore Windkraftleistung übersprungen werden.

Der Ausbau der Offshore Windenergie in Deutschland gewinnt an Dynamik. Die Bundesregierung plant bis 2030 Offshore Windkraftanlagen mit einer Leistung von 30.000 MW. Auf der Planungsebene werden bereits die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der Offshore Windenergie auf mindestens 70 GW (70.000 MW) Windkraftleistung in Deutschland geschaffen.

Deutschland-Zubau 2024: Installierte Offshore Windkraftleistung klettert erstmals auf über 9.000 MW

Ende August 2024 waren in Deutschland insgesamt 1.621 Offshore Windturbinen mit einer Leistung von 9.061 MW in Betrieb. Das geht aus einer aktuellen Auswertung von Daten des Marktstammdatenregisters (MaStR) der Bundesnetzagentur (BNetzA) durch das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) hervor (Datenstand: 05.09.2024). Damit wurde im August 2024 erstmals in Deutschland die Marke von 9.000 MW Offshore Windkraftleistung überschritten.

Im laufenden Jahr 2024 werden in Deutschland die zwei Offshore Windparks Gode Wind 3 (253 MW) von Ørsted (11 MW Siemens Gamesa-Turbinen) und Baltic Eagle (476 MW) von Iberdrola (9,5 MW Vestas-Turbinen) mit einer Gesamtleistung von 729 MW errichtet. Davon sind aktuell bis Ende August 2024 bereits Offshore Windturbinen mit einer Leistung von 635,1 MW an das Stromnetz angeschlossen und in Betrieb genommen worden.

Ende 2024 wird mit dem Zubau die Gesamtleistung der Offshore Windturbinen in Deutschland dann auf rd. 9.155 MW Leistung klettern. Die Stromerzeugung aus Offshore Windenergie erreicht von Januar – August 2024 bisher insgesamt 16,9 Mrd. kWh Strom (Vorjahreszeitraum: 14,3 Mrd. kWh).

Für das Jahr 2024 erwartet das IWR in Deutschland eine Offshore Windstromerzeugung in einer Bandbreite von 24 – 28 Mrd. kWh.

Bild: Windenergie Zubau (onshore und offshore) in Deutschland - IWR

Deutschland-Zubau 2025: Offshore Windkraftleistung steigt auf über 10.000 MW

Eine deutliche Steigerung der Offshore-Zubauleistung in Deutschland wird im Jahr 2025 erfolgen. Geplant ist der Bau und die Inbetriebnahme der beiden Offshore Windparks He Dreiht (EnBW) und Borkum Riffgrund 3 (Ørsted) in der Nordsee mit einer Gesamtleistung von 1.800 MW. Damit stehen Ende 2025 in Deutschland Offshore Windkraftanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rd. 12.000 MW zur Verfügung.

Im Offshore Windpark He Dreiht kommen mit dem Vestas-Flaggschiff V236-15,0-MW erstmals Offshore Windwindkraftanlagen mit einer Rekordleistung von 15 MW je Turbine zum Einsatz. Im Offshore Windpark Borkum Riffgrund 3 werden 11 MW-Turbinen von Siemens Gamesa errichtet.

Bundesregierung: Ziel 30.000 MW installierte Offshore-Windkraftleistung bis Ende 2030

Die Bundesregierung will den Ausbau der Offshore Windenergie vorantreiben und bis 2030 eine installierte Offshore Windkraftleistung von 30.000 MW (30 GW) in Deutschland erreichen. Nach den aktuellen, bereits konkret vorliegenden, Planungen der Unternehmen würde der Ausbau bis 2030 derzeit bereits insgesamt über 28.000 MW Offshore Windkraftleistung erreichen.

Zuletzt hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am 07.06.2024 den Flächenplan zur Entwicklung der Offshore Windenergie in der Nord- und Ostsee weiterentwickelt. Damit zeichnet sich jetzt die Raum- und Gebietskulisse für den weiteren Ausbau der Offshore Windenergie auf mindestens 70 GW (70.000 MW) Windkraftleistung in Deutschland ab.

Mit dem im Juni 2024 vorgelegten Entwurf des Flächenentwicklungsplans (FEP) sollen erstmals Offshore-Windflächen in der Nord- und Ostsee mit einer Leistung von 60 GW bis zum Jahr 2037 festgelegt werden können.

Bild: Entwurf des Flächenentwicklungsplans (07.06.2024) - Nordsee © BSH

Quelle: IWR Online
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