10.03.2017, 14:20 Uhr

Rekord: Milliarden-Zuwachs auf dem EEG-Konto

Münster – Der Milliarden-Überschuss auf dem EEG-Konto ist im Februar 2017 weiter gewachsen. Das Monats-Plus beträgt im abgelaufenen Monat erstmals seit Bestehen dieses Kontos mehr als eine Milliarde Euro.

Auf dem Umlagekonto nach dem Erneuerbare-Energien–Gesetzt (EEG), das von den vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland geführt wird, ist im Februar 2017 erstmals ein Monatsüberschuss in Höhe von über einer Milliarde Euro verbucht worden. Das Konto steigt auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr.

Neuer Rekord-Überschuss auf dem EEG-Konto im Februar 2017

Der Überschuss der Einnahmen gegenüber den Ausgaben auf dem EEG-Konto beträgt im Februar 2017 etwa 1,01 Milliarden Euro. Ein so hoher Überschuss wurde bisher in keinem Monat seit Beginn der Kontoführung im Jahr 2010 erfasst. Im Januar 2017 lag der Überschuss mit 674 Mio. Euro bereits sehr hoch.

Der Gesamt-Kontostand auf dem EEG-Konto beträgt zum Stichtag 28. Februar damit 4,57 Mrd. Euro (Januar 2017: 3,56 Mrd. Euro). Das ist der höchste Stand seit April 2016 (4,63 Mrd. Euro). Erst im Oktober 2016 war das EEG-Konto mit einem Plus von 1,95 Mrd. Euro auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2014 gefallen.

Einnahmen steigen bei gleichzeitig sinkenden Kosten

Das deutliche Monatsplus im Februar 2017 ist auf eine Kombination von gestiegenen Einnahmen und gesunkenen Ausgaben zurückzuführen. Die Einnahmen aus der EEG-Umlage und dem Verkauf des EEG-Stroms an der Strombörse belaufen sich im Februar 2017 auf 2,42 Mrd. Euro, soviel wie nie zuvor. Grund dafür ist neben der zum Jahreswechsel auf 6,880 Eurocent je Kilowattstunde (kWh) erhöhte EEG-Umlagesatz (2016: 6,354 Cent/kWh) sowie der aktuell relativ hohe Börsenstrompreis. Demgegenüber sind die Ausgaben des Kontos auf 1.40 Mrd. Euro gesunken (Januar 2017: 1,34 Mio. Euro).

Wie die EEG-Umlage funktioniert

Die EEG-Umlage für den Ökostrom ist keine Förderung oder Subventionierung aus Staats- bzw. Steuermitteln. Tatsächlich funktioniert das Prinzip der EEG-Umlage wie ein Fonds mit Einnahmen (u.a. Verkauf des Ökostroms an der Börse, vermiedene Netzentgelte) und Ausgaben (Vergütungszahlungen an die Anlagen-Betreiber). Der Öko- oder Grünstrom muss zwangsweise an der Börse als "Graustrom" verkauft werden, die Einnahmen werden auf ein privatwirtschaftliches EEG-Konto eingezahlt. Steigen die Strompreise an der Börse (Spotmarkt) beispielsweise wegen des Ausfalls von Kraftwerken oder hoher Nachfrage aus dem Ausland, sinkt die EEG-Umlage und umgekehrt. Nur der Fehlbetrag bzw. die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ist die EEG-Umlage. Alle Positionen werden im EEG-Umlagekonto mit Ausgaben und Einnahmen aufgeführt.

Quelle: IWR Online

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