RENIXX auf Talfahrt: Chinesische Windkraft-Aktien am Indexende – Sunedison einziger Gewinner
Münster – Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World gibt am Freitagmorgen bislang kräftig um 1,8 Prozent auf 416 Punkte. Für fast alle Indextitel geht es abwärts, doch die Aktien aus der Regenerativen Energiewirtschaft bilden dabei keine Ausnahme an den Märkten.
Insgesamt herrscht an den Aktienmärkten heute ein verstärkter Verkaufsdruck. Der DAX (-2,2 Prozent, 9.863 Punkte) taucht deutlich unter die 10.000-Punkte-Marke ab und der Euro Stoxx 50 gibt um 2,2 Prozent auf 2924 Punkte nach. Ein Thema, das derzeit an Bedeutung an den Märkten gewinnt, ist die Sorge um den Austritt Großbritanniens aus der EU. Am Devisenmarkt sinkt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,129 US-Dollar und der Goldpreis legt leicht auf 1.270 US-Dollar zu (+0,1 Prozent).
Goldwind und China High-Speed am RENIXX-Ende
Mit dem Windenergieanlagen-Hersteller Goldwind (-11,7 Prozent, 1,19 Euro) und dem Windkraftgetriebe-Hersteller China High Speed Transmission (-8,2 Prozent, 0,605 Euro) landen zwei Titel aus der chinesischen Windenergie-Industrie auf der RENIXX-Verliererliste ganz oben. Neben dem Solarsilzium-Hersteller Rec Silicon (-7,9 Prozent, 0,175 Euro) aus den USA zählt mit dem auf Regenerativ-Versorger China Longyuan (4,5 Prozent, 0,659 Euro) eine weiteren auf Windenergie spezialisierter Vertreter aus China zu den größten Verlierern. Einziger Gewinner im RENIXX ist hingegen die Aktie des insolventen US-Projektierers Sunedison (+3,0 Prozent, 0,137 Euro).
Alle 30 DAX-Titel geben ab
Im DAX verlieren sogar sämtliche Indextitel an Wert. Besonders betroffen sind die Anteilseigner der Lufthansa AG (-5,0 Prozent, 11,40 Euro), die die Finanzchefin Simone Menne verliert. Die Managerin wolle eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung nutzen, heißt es. Auch Deutsche Bank (-3,4 Prozent, 14,24 Euro) und Commerzbank (-3,1 Prozent, 6,83 Euro) geben kräftig nach. Eine negative Branchenstudie des Bankhauses Lampe sorgte für Kursverluste bei den Bankentiteln. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.
Ölpreise sinken
Am Freitag bewegt sich der Ölpreis nach unten. Erdöl der US-Sorte WTI fällt im heutigen Handel preislich um 1,3 Prozent auf rund 50 US-Dollar pro Barrel. Ein Fass der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 1,2 Prozent auf etwa 51,40 US-Dollar. Der Liter Heizöl kostet aktuell 52,3 Cent pro Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern) und ist damit um 0,8 Prozent günstiger als noch am Vortag. An den Tankstellen in Deutschland zahlten die Autofahrer am gestrigen Donnerstag im Schnitt 1,10 Euro für einen Liter Diesel (+0,2 Prozent) bzw. 1,31 Euro für einen Liter Benzin Super E10 (-0,2 Prozent).
Börsen-Strompreise uneinheitlich
Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Samstag in Deutschland und Frankreich tendieren uneinheitlich. Während sich eine Kilowattstunde (kWh) Strom in Deutschland um 0,7 Prozent auf 2,64 Eurocent leicht verteuert hat, sinkt der Strompreis im Marktgebiet Frankreich um 11,7 Prozent auf 2,55 Cent je kWh. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, sinkt um rund zwei Prozent auf5,98 Euro.
Solar- und Windstrom decken Spitzenbedarf zu über 50 Prozent
Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erfolgt am Mittag mit einer Leistung von 24.100 Megawatt (MW). Dieser Tageshöchstwert wird am Mittag erreicht, wenn auch der Stromverbrauch in Deutschland hoch ist. Hinzu kommen Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 9.500 MW (davon offshore: 900 MW). Wind und Sonne decken den Spitzenstrombedarf am Freitagmittag zu rund 54 Prozent. Konventionelle Kraftwerke liefern gleichzeitig Strom mit einer Leistung von etwa 28.600 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.
Quelle: IWR Online
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