30.09.2016, 13:16 Uhr

RENIXX und DAX schwach – Vestas-Aufträge verpuffen, China Longyuan mit Verlusten – Meyer Burger legt nach Sanierungs-Programm zu

Münster – Nach drei erfolgreichen Handelstagen gibt der RENIXX World am Freitagmittag kräftig nach. Der Internationale Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft verliert 1,5 Prozent auf 426,65 Zähler. Besonders Solar-Unternehmen aus Fernost kommen unter die Räder, doch auch Vestas neue Aufträge verpuffen.

Abwärts geht es auch für den DAX, der am Freitagmorgen rd. 1,6 Prozent unter dem gestrigen Schlusskurs eröffnete. Bis zum Mittag kann der Blue Chip Index einen Teil seiner Verluste wettmachen und notiert aktuell bei 10.296,45 Zählern 1,1 Prozent im Minus. Am Devisenmarkt gibt der Euro um 0,4 Prozent auf 1,117 US-Dollar nach, während die Reservewährung Gold um 0,5 Prozent auf 1.327 US-Dollar die Feinunze zulegt.

China Longyuan Schlusslicht, Vestas-Aufträge verpuffen

Im RENIXX zählt die Aktie von China Longyuan Power (-8,2 Prozent, 0,717 Euro) zu den größten Verlierern. Erst gestern hatte die Aktie um 2,0 Prozent zugelegt nachdem die Investmentbank Goldman Sachs das Kursziel von 6,6 auf 7,8 Honkong-Dollar angehoben und die „buy“-Einstufung bestätigt hatte. Auch GCL Poly (-6,1 Prozent, 0,108 Euro) und Yingli (-4,0 Prozent, 3,26 Euro) geben nach. Im Minus notiert auch der dänische Hersteller von Windenergieanlagen Vestas (-3,1 Prozent, 71,80 Euro) obwohl das Unternehmen am Freitag mit zwei Aufträgen punkten kann. Vestas wird 50 V100-2.0 MW mit einer Gesamtleistung von 100 MW nach China liefern sowie nochmals 20 Anlagen dieses Typs nach Brasilien (40 MW).

Aufwärts geht es dagegen für Rec Silicon (+4,0 Prozent, 0,105 Euro), Dong Energy (+2,3 Prozent, 36,61 Euro) und Meyer Burger (+1,2 Prozent, 3,09 Euro). Der PV-Zulieferer aus der Schweiz hatte gestern ein umfassendes Restrukturierungsprogramm angekündigt, dem 250 Stellen zum Opfer fallen sollen. Auch Suzlon (+0,1 Prozent, 0,745 Euro) und EDP Renovaveis (+0,1 Prozent, 6,99 Euro) legen zu.

Bank-Aktien im DAX-Ende

Das DAX-Ende markiert am Freitagmittag die Aktie der Commerzbank (-5,4 Prozent, 5,49 Euro), gefolgt der der Deutschen Bank (-3,8 Prozent, 10,46 Euro). Die Anteilsscheine der Deutschen Bank markierten am Morgen bereits ein neues Allzeittief bei 9,90 Euro. Hinter der Deutschen Börse (-2,1 Prozent, 70,73 Euro) gibt auch die Aktie der Allianz nach (-1,9 Prozent, 128,80 Euro). Lediglich Infineon (+3,1 Prozent, 15,69 Euro) und Linde (+0,2 Prozent, 148,25 Euro) können am Freitag zulegen.

Ölpreise geben wieder etwas nach

Im Zuge der eingetrübten Stimmung an den Börsen geben auch die Ölpreise wieder nach, die seit der OPEC-Entscheidung am Mittwoch zugelegt hatten. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI kostet am Mittag 47,30 US-Dollar (-0,8 Prozent). Das Fass der Nordseesorte Brent fällt auf 48,47 US-Dollar (-1,3 Prozent). Der Literpreis für Heizöl steigt auf 52 Cent je Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen verbilligte sich Benzin leicht im Vergleich zum Vortag. Der Liter Diesel kostete am Donnerstag im Bundesdurchschnitt 1,08 Euro (-0,1 Prozent), der Liter Super E10 war für 1,28 Euro zu haben (-0,1 Prozent).

Strompreise in Frankreich und Deutschland fallen

Die Preise an der Strombörse EPEX Spot fallen leicht im Day-ahead-Handel (Lieferung am morgigen Samstag). Der Strompreis in Deutschland fällt um 1,0 Prozent auf 3,92 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich verbilligt sich der Strom um 9,6 Prozent auf 4,30 Cent je kWh. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, fällt um 0,1 Prozent und liegt aktuell bei 5,06 Euro.

Stromerzeugung: Wind- und Sonnenenergie liefern rund 20.600 MW

Die Stromerzeugung durch Windkraftanlagen profitiert zur Mittagszeit weiterhin von dem aktuellen Sturmtief über Skandinavien. Es werden rund 10.000 Megawatt (MW) Strom erzeugt (davon rund 2.500 MW durch Offshore-Windenergieanlagen). Die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland liefern heute Strom mit einer Leistung von rund 10,600 MW.

Quelle: IWR Online

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