16.05.2014, 13:52 Uhr

RENIXX weiter schwach: Solartitel GCL-Poly Energy, Shunfeng PV, Canadian und Solarcity unter Druck - Goldman Sachs empfiehlt RWE

Münster – Der RENIXX World fällt im Handel am Freitag weiter zurück. Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien fällt bislang um 1,8 Prozent auf 360,64 Punkte. Bereits am Vortag war das Börsenbarometer um 1,4 Prozent deutlich abgefallen.

Auch der DAX, der sich bis zum späten Vormittag zumindest noch bei etwa 9.650 halten konnte, rutscht kurz vor dem Mittag bis auf 9.598 Punkte ab. Das bedeutet ein Tagesminus von 0,6 Prozent. Der Euro gibt um 0,1 Prozent leicht auf 1,369 US Dollar nach. Der Preis für eine Feinunze Gold tendiert bei 1.294 US-Dollar ebenfalls leichter (-0,2 Prozent).

Solartitel ziehen RENIXX erneut runter

Wie bereits am Vortag sind am RENIXX-Ende erneut vor allem internationale Solaraktien zu finden. So geben GCL-Poly Energy (-11,5 Prozent, 0,201 Euro) und Shunfeng PV (-8,7 Prozent, 1,04 Euro) aus China, die beide am Donnerstag gegen den allgemeinen Abwärtstrend bei den Solartitel noch zulegen konnten, heute besonders deutlich nach. Dahinter folgen Canadian Solar (-8,0 Prozent, 16,80 Euro), Solarcity (-6,1 Prozent, 37,10 Euro) sowie der PV-Ausrüster Meyer Burger (-4,3 Prozent, 8,49 Euro).

Im DAX geht es insgesamt ebenfalls bergab mit der Telekom (-4,6 Prozent, 12,52 Euro) und der Deutschen Börse (-4,0 Prozent, 53,23 Euro) als größte Verlierer. RWE legen hingegen um 2,1 Prozent auf 26,70 Euro kräftig zu. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktie des Essener Versorgers von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft. Das Potenzial durch eine Erholung der Gewinne im Stromerzeugungsgeschäft überwiege die Risiken, lautet die Erklärungsformel der Analysten.

Spritpreise gesunken

Auf den Rohölmärkten herrscht derzeit wenig Bewegung. Die Rohölsorte WTI notiert aktuell bei etwa 101,20 US-Dollar je Barrel (+0,1 Prozent). Öl der Nordseesorte Brent steigt preislich ebenfalls leicht und liegt momentan bei etwa 109,10 US-Dollar (+0,1 Prozent). Der Heizölpreis hingegen sinkt erstmals in dieser Woche. Momentan kostet ein Liter Heizöl 80,7 Cent (-0,6 Prozent; inkl. MWST, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den deutschen Tankstellen konnten sich die Konsumenten am gestrigen Donnerstag über niedrigere Preise freuen. Diesel kostete im Durchschnitt an deutschen Tankstellen 1,344 Euro pro Liter (-0,8 Prozent), für die Sorte Super (E10) musste durchschnittlich 1,496 Euro pro Liter (-0,8 Prozent) gezahlt werden.

Der Preis für CO2-Zertifikate befindet sich weiter unterhalb der 5-Euro-Marke. Aktuell müssen 4,74 Euro pro Tonne CO2 bezahlt werden. Am Spotmarkt für Grundlaststrom fallen die Presise im day-ahead-Handel: Der Preis für deutschen Strom gibt um über zehn Prozent auf 2,91 Cent je Kilowattstunde (kWh) nach. Der französische Strom verbilligt sich um knapp zehn Prozent auf 3,98 Cent/kWh.

Wind-und Solarstrom decken Spitzenbedarf am Mittag zu gut 40 Prozent

Am heutigen Freitag ist der Beitrag der Solarenergie zur Stromversorgung in Deutschland am nachfragstarken Mittag größer als der Beitrag der Windkraft. Zur Mittagszeit produzieren die Wind- und Solaranlagen in Deutschland sehr unterschiedlich Strom. Während die Solaranlagen mit einer Leistung von über 22.000 Megawatt (MW) Strom erzeugen, kommt die Windkraft auf rund 5.900 MW. Zusammen liefern diese beiden Erneuerbaren 27.900 MW und sorgen so dafür, dass zur Mittagsspitze keine weiteren konventionellen Kraftwerke ans Netz gehen müssen. Auf Basis konventionellen Energieträgern wird Strom mit einer Leistung von knapp 44.900 MW bereitgestellt. Ohne Wind- und Solaranlagen müssten 72.800 MW durch konventionelle Kraftwerke abgedeckt werden.

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