15.05.2025, 12:01 Uhr

RWE mit durchwachsenem Jahresauftakt: Konzern bestätigt Jahresprognose 2025


© RWE

Essen - Der Energiekonzern RWE ist wie erwartet mit einem schwächeren Ergebnis in das Geschäftsjahr 2025 gestartet, hält aber an seinen ambitionierten Zielen fest. Den Ausbau seiner erneuerbaren Erzeugungskapazitäten treibt RWE konsequent weiter voran und bestätigt die im März veröffentlichte Jahresprognose.

Im ersten Quartal 2025 verzeichnete RWE einen deutlichen Gewinnrückgang, vor allem infolge schwacher Windverhältnisse und eines enttäuschenden Energiehandels. Während die Offshore-Wind-Sparte unter Druck stand, sorgten neue Onshore-Windturbinen und Solaranlagen für Wachstum. Der Konzern investiert weiter kräftig und verfügt trotzt hoher Investitionen über eine robuste Finanzlage.

Schwache Windverhältnisse belasten insbesondere im Offshore-Sektor

Im ersten Quartal erzielte RWE ein bereinigtes EBITDA von 1,31 Milliarden Euro (Q1 2024: 1,71 Mrd. Euro) und einen bereinigten Nettogewinn von 498 Millionen Euro (Q1 2024: 801 Mio. Euro). Hauptursache für den Rückgang waren nach Angaben des Energiekonzerns eine Normalisierung im Segment Flexible Erzeugung sowie ein schwacher Jahresauftakt im Energiehandel.

Während RWE im Segment Offshore-Windenergie aufgrund schwächerer Windverhältnisse einen EBITDA-Rückgang auf 380 Millionen Euro verbuchen musste (Q1 2024: 548 Mio. Euro), hat das Geschäft mit Onshore-Wind- und Solaranlagen deutlich zugelegt. Das bereinigte EBITDA stieg hier trotz der schwachen Windverhältnisse an den europäischen Standorten auf 496 Millionen Euro (Q1 2024: 341 Mio. Euro). Zu dem Ergebniswachstum trugen laut RWE die Inbetriebnahme neuer Anlagen und günstige Terminverkaufspreise in den USA bei.

Das Segment Energiehandel enttäuschte mit einem Einbruch des bereinigten EBITDA auf nur 15 Millionen Euro (Vorjahr: 251 Mio. Euro), während sich das Ergebnis im Bereich Flexible Erzeugung mit 376 Millionen Euro wieder auf dem Normalniveau bewegte (Q1 2024: 552 Mio. Euro). Die rückläufigen Erlöse aus Stromterminverkäufen konnten hier nur teilweise durch kurzfristige Kraftwerkseinsatzoptimierungen kompensiert werden.

RWE investierte im ersten Quartal kräftig in den Ausbau seines Erzeugungsportfolios: Mit 2,7 Milliarden Euro netto und einem Bauvolumen von 11,2 Gigawatt verfolgt der Konzern konsequent seinen Wachstumspfad.

Nettoverschuldung gestiegen – Konzern robust aufgestellt

Zum Stichtag 31. März 2025 wies RWE eine Nettoverschuldung von 15,9 Mrd. Euro aus. Die Verschuldung stieg gegenüber dem Jahresende 2024 vor allem aufgrund hoher Investitionen und saisonaler Effekte beim operativen Cash Flow an. Im laufenden Geschäftsjahr wird RWE weiter in Wachstumsprojekte investieren. Mit geplanten Gesamtinvestitionen von 7 Mrd. Euro netto im Geschäftsjahr 2025 fallen diese jedoch deutlich geringer aus als 2024.

Trotz der gestiegenen Nettoverschuldung sieht sich RWE finanziell robust aufgestellt. RWE geht weiter davon aus, die selbst gesetzte Obergrenze von 3,0 beim Leverage Factor, d. h. beim Verhältnis von Nettoschulden zum bereinigten EBITDA, einzuhalten.

Ausblick 2025: Prognose für Gesamtjahr 2025 bestätigt - Portfolioausbau kommt mit hohem Tempo voran

Für das Gesamtjahr hält der Konzern an seiner Prognose fest und erwartet ein bereinigtes EBITDA zwischen 4,55 und 5,15 Milliarden Euro sowie ein Nettoergebnis von 1,3 bis 1,8 Milliarden Euro. Die Dividende soll auf 1,20 Euro je Aktie steigen.

„Nach einem soliden Start ins Jahr bekräftigen wir unsere Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2025. Unser werthaltiger Portfolioausbau kommt mit großen Schritten voran. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres haben wir 600 Megawatt neue Kapazität in Betrieb genommen. Und auch unsere weiteren Neubauprojekte liegen im Zeitplan und Budget. In diesem und im nächsten Jahr werden wir Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 8 Gigawatt fertigstellen“, so RWE Finanzvorstand Michael Müller zuversichtlich über die weitere Entwicklung des Energiekonzerns.

Quelle: IWR Online

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