29.11.2013, 16:37 Uhr

Solarcity kontert Kritik von US-Senator mit Vertriebs-Offensive

San Mateo, USA / Münster - Der US-Solarspezialist Solarcity hat nach der jüngsten Kritik durch US-Senator Jeff Sessions (Republikaner) bezüglich der Tragfähigkeit des Solargeschäfts mit einer Reihe von Mitteilungen über konkrete Vertriebs-Kooperationen und Expansionspläne reagiert.

In der vergangenen Woche hatte Sessions, ranghöchster Republikaner im Haushaltsausschuss, das defizitäre Unternehmen aufgrund der in Anspruch genommenen Steuervorteile kritisiert. Der Brief an den US-Finanzminister, in dem der Senator den Verdacht der Manipulation des Marktwertes der Firma zur Erlangung steuerlicher Begünstigungen äußerte, hat eine Untersuchung durch die US-Finanzbehörde erwirkt.

Seit diesem Vorfall hat der Solar-Dienstleister eine regelrechte Welle von Nachrichten über Expansionsmaßnahmen bekannt gegeben. Hierbei handelt es sich um neue Kooperationsabkommen zwischen Solarcity und Wohnungsbauunternehmen sowie Landkreisen und Gemeinden in mehreren US-Bundesstaaten. Zudem sollen neue Geschäftsstellen in weiten Teilen des US-Bundesstaates Kalifornien eröffnet werden.

Solaranlagen in Texas, Florida und Maryland sollen sorgen für günstigeren Strom sorgen

Im Rahmen der Vereinbarungen mit Wohnungsbauunternehmen in Texas und Florida wird Solarcity sein Solar-Dienstleistungskonzept umsetzen, d.h. Solaranlagen im Rahmen eines Leasing-Angebots zu installieren und insbesondere den Solarstrom an die Eigentümer zu verkaufen. Hierdurch sollen die Eigentümer Einsparungen gegenüber der Belieferung durch konventionelle Versorger erzielen und den Solarstrompreis für die nächsten Jahrzehnte festschreiben können.

Zudem hat das Unternehmen Vereinbarungen zur Errichtung von drei Solarprojekten mit dem Landkreis Queen Anne´s County und der Gemeinde Centreville im Osten des US-Bundestaates Maryland abgeschlossen. Hierbei geht es um die Installation, Betrieb und Wartung von über 14.000 Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 3,37 Megawatt (MW) auf öffentlichen Liegenschaften. Damit könnten etwa 1.250 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Zehn neue Geschäftsstellen bringen Firma näher zu den Kunden

Eine weitere Meldung des Unternehmens betrifft das Netz von Geschäftsstellen im US-Bundesstaat Kalifornien, wo auch der Firmensitz liegt. Der derzeitige Bestand an Betriebszentren soll um zehn weitere Filialen erweitert, was eine Verdoppelung bedeutet. Die neuen Center sollen bereits Ende 2013 betriebsbereit sein. Hiermit soll eine Geschäftsstelle innerhalb von 30 Meilen für 90 Prozent der kalifornischen Einwohner zu erreichen sein. Die Expansionspläne sollen ebenfalls 260 neue Jobs nach sich ziehen, derzeit beschäftigt der Solarspezialist etwa 2.100 Arbeitnehmer. Die Aktie von Solarcity hat sich in dieser Woche um 1,6 Prozent auf 36 Euro leicht erholt (Stand Freitag, 29.11.2013, 15:00 Uhr). In der Vorwoche war die Aktie nach den Vorwürfen von US-Senator Sessions stark unter Druck geraten und hatte um rund 15 Prozent nachgegeben.


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