29.12.2023, 11:57 Uhr

Spanien steigt aus der Atomenergie aus


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Madrid – In Spanien sind noch sieben Atomkraftwerke in Betrieb, doch der Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie bis 2035 wurde jetzt bestätigt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, werden für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle und Demontage der AKW etwa 20,2 Mrd. Euro veranschlagt. Spanien setzt in Zukunft auf erneuerbare Energien.

Spanien treibt die Transformation der Energiewirtschaft auf der iberischen Halbinsel weiter voran. Der Ausstieg aus der Atomenergie wurde nun von der spanischen Regierung bestätigt. Ab 2027 werden die laufenden Atomkraftwerke abgeschaltet. Bis 2050 will Spanien stattdessen ein zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bestehendes Stromsystem etablieren.

Spanien betreibt noch sieben Atomkraftwerke – Abschaltungsplan startet ab 2027

Der spanische Ausstieg aus der Atomenergie ist beschlossen und beginnt laut der Tageszeitung El Pais mit der Schließung von Block 1 des Atomkraftwerks Almaraz (1.049 MW Bruttoleistung) im November 2027, Block 2 soll im Oktober 2028 folgen. Die weiteren Stilllegungen betreffen die zwei AKW-Blöcke am Standort Asco im Osten Spaniens mit je knapp über 1.000 MW-Bruttoleistung. Danach folgen die Atomkraftwerke Cofrentes (1.100 MW), der Block 2 des AKW Vandellos (1.087 MW) und zuletzt das jüngste AKW Trillo (1988) mit einer Leistung von (1.066 MW) im Jahr 2035. Die Abschaltung folgt danach immer nach dem zwischen der Regierung und den Elektrizitätsunternehmen vereinbarten Plan.

Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 wird beschleunigt

Die spanische Regierung plant unterdessen konsequent den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Bis 2030 soll danach die Windenergie von 50 GW (alter Plan) auf 62 GW Windkraftleistung steigen, während die Photovoltaik von 38 GW auf 76 GW Solarleistung verdoppelt wird.

Des Weiteren hat das spanische Ministerium für den ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung (Miteco) insgesamt 150 Mio. Euro zur Förderung von 36 Speicherprojekten in Verbindung mit Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien (vor allem Photovoltaik und Windenergie) bewilligt.

Diese ausgewählten Speicherprojekte haben eine Gesamtkapazität von fast 1 GW und tragen zu dem Ziel des PNIEC-Aktualisierungsentwurfs (Plan Nacional Integrado de Energía y Clima, PNIEC) bei, bis 2030 insgesamt 22 GW Speicherleistung zu erreichen. Die Projekte verteilen sich auf neun autonome Regionen, wobei Kastilien-La Mancha und Extremadura die Gebiete mit der größten Leistung (632,4 MW) und dem höchsten Prozentsatz an Beihilfen (95,4 Mio. Euro) sind, so das Ministerium.

Das spanische Miteco sieht in der Stromspeicherung eine Schlüsseltechnologie, um bis 2050 ein zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bestehendes Stromsystem zu gewährleisten. Bis Ende 2023 werden bereits fast 51 Prozent des in Spanien erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen, teilte das spanische Ministerium weiter mit.

Quelle: IWR Online

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