Strompreise für Haushaltskunden in der Grundversorgung auf Rekordniveau
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Heidelberg - Die Strompreise für Haushalte haben im Frühjahr 2019 einen neuen Höchststand erreicht. Das betrifft aber nur einen kleinen Teil der Verbraucher, die noch in der Grundversorgung sind.
Ein Großteil der Grundversorger hat in diesem Jahr bereits die Strompreise angehoben, teilte Verivox mit. Weitere Grundversorger haben für April und Mai Preiserhöhungen angekündigt, so dass sich der Trend steigender Strompreise in der Grundversorgung weiter fortsetzen wird.
Steigerung nur für Stromkunden in der Grundversorgung
Im bundesweiten Durchschnitt kostet eine Kilowattstunde (kWh) Strom in der Grundversorgung derzeit 29,42 Cent und damit mehr als jemals zuvor. Das geht aus einer Auswertung des Stromportals Verivox hervor. Bereits im Januar, Februar und März 2019 haben demnach rd. zwei Drittel (568) der 826 Grundversorger in Deutschland die Preise um durchschnittlich rd. 5 Prozent erhöht. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh sind das Mehrkosten von rund 60 Euro im Jahr. Gleichzeitig hat nur ein geringer Teil der Versorger (24) die Preise um rund 1 Prozent leicht gesenkt. Für April und Mai haben aktuell 62 Grundversorger weitere Preiserhöhungen von rund 5 Prozent angekündigt. Zwei Grundversorger senken die Preise um 2 Prozent.
Die Preiserhöhungen greifen für Kunden, die sich noch in der Grundversorgung befinden. Kunden, die ihren Tarif regelmäßig überprüfen und bei Bedarf wechseln, können ihre Stromkosten dagegen deutlich senken. Um nicht von weiteren Preiserhöhungen überrascht zu werden, gilt es darauf zu achten, dass ein neuer Stromanbieter eine Preisgarantie von mindesten zwölf Monaten gewährt, empfiehlt Verivox.
Begründung: Steigende Beschaffungskosten erhöhen Kostendruck
Als Grund für die Anhebung der Strompreise in der Grundversorgung geben viele Versorger den deutlich höheren Kostendruck durch gestiegene Beschaffungskosten an. Der Strom an der Börse sei teurer geworden. Der Anteil am Strompreis aus Steuern, Abgaben und Umlagen liege derzeit bei 54 Prozent. Hinzu kommen die Netzentgelte, die rund ein Viertel des Strompreises ausmachen. Nur rund 20 Prozent des Strompreises könnten Versorger selbst beeinflussen.
Quelle: IWR Online
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