25.11.2016, 09:59 Uhr

Strompreise steigen bei 251 Anbietern

Heidelberg - Etwa ein Drittel der Grundversorger in Deutschland erhöht zum kommenden Jahr den Strompreis. Dies hat nun das Vergleichsportal Verivox mitgeteilt. Doch es gibt auch einige Anbieter, die ihre Strompreise senken.

Insgesamt 251 der ingesamt rd. 830 Stromanbieter wollen zum 1. Januar 2017 ihre Strompreise anheben. Die Zahl derjenigen Anbieter, die eine Senkung der Strompreise angekündigt hat, ist im Vergleich dazu überschaubar.

Zweite Preiswelle im Frühjahr 2017 erwartet

Die geplanten Strompreis-Erhöhungen betragen im Durchschnitt 3,5 Prozent. Laut Verivox bedeute dies für eine vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) Mehrkosten von 41 Euro. Besonders viele Haushalte in Sachsen seien betroffen. Dort planten gut zwei Drittel aller Grundversorger eine Strompreis-Anhebung. Teurer wird es demnach auch für viele Stromkunden in Bayern und Hessen. Daneben gibt es auch Stromversorger, die mit geringeren Preisen planen: 16 Anbieter wollen ihre Strompreise im Januar bzw. im Februar 2017 um durchschnittlich 2,2 Prozent senken.

Die Mehrzahl der Grundversorger hält sich bei ihrer Preispolitik bisher noch bedeckt. „In der Vergangenheit konnten wir beobachten, dass viele Anbieter zum Jahreswechsel zunächst stillhalten, später aber mit Preiserhöhungen nachziehen“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Deshalb erwarten wir auch 2017 eine zweite Preiswelle im Frühjahr“, so Lengerke weiter.

Steigende Umlagen und Gebühren - Politik treibt EEG-Umlage künstlich hoch

Zu den Begründungen werden erneut steigende Umlagen und Abgaben der Kunden genannt. Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) steigt ab 2016 von 6,35 Cent auf 6,88 Cent je Kilowattstunde (kWh). Zudem verteuern sich die Netzkosten laut Verivox im bundesweiten Durchschnitt um acht Prozent und auch die Umlage, mit der große Stromverbraucher bei den Netzentgelten entlastet werden, steigt leicht von 0,378 Cent auf 0,388 Cent je kWh. Entlastend wirken die gesunkenen Börsenstrompreise.

Aus Sicht des IWR Instituts wird die EEG-Umlage von der Politik künstlich und wissentlich in die Höhe getrieben. Der seit 2010 vorgeschriebene Zwangsverkauf des EEG-Ökostroms an der Börse zusammen mit der staatlich verordneten Verbrauchertäuschung bei der Kennzeichnung des EEG-Ökostroms in den Stromprodukten führen zu sinkenden Industrie-Strompreisen und gleichzeitig zu steigenden Strompreisen für die Haushalte.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016