15.10.2008, 16:29 Uhr

Synthetische Biokraftstoffe - Zweite Stufe der bioliq®-BtL-Anlage in Karlsruhe wird gebaut – Zuwendungsbescheid überreicht

Berlin - Clemens Neumann, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), hat heute den Zuwendungsbescheid für den zweiten Bauabschnitt einer Anlage zur Herstellung von synthetischen Biokraftstoffen an Professor Eckhard Dinjus vom Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) über ein Volumen von 12,4 Mio. Euro überreicht. Die Übergabe fand im Rahmen des 3. internationalen BtL-Kongresses in Berlin statt, auf dem zahlreiche Vertreter der Branche noch bis morgen versammelt sind. Bereits der 1. Bauabschnitt, der ebenfalls vom BMELV gefördert wurde, wurde in Karlsruhe umgesetzt.

Bei der zweiten Ausbaustufe handelt es sich um einen Flugstromvergaser, der am Forschungszentrum Karlsruhe errichtet wird. Dieser wandelt thermisch aufbereitete Biomasse, so genannten „Bioslurry“, aus der bereits existierenden 1. Stufe der Pilotanlage in Synthesegas um. Während andere BtL-Konzepte Rohstoffe direkt vergasen, dient die bereits am Forschungszentrum existierende erste Pyrolyse-Stufe dazu, Biomasse zunächst zu konditionieren. Dadurch wird der Energiegehalt der Biomasse erhöht, der flüssige homogene Bioslurry hat nach der Aufkonzentrierung einen mit Kohle vergleichbaren Energiegehalt. In Zukunft sollen dezentrale Pyrolysestationen nach diesem Verfahrensansatz stündlich bis zu 20 Tonnen Biomasse oder gut 150.000 Tonnen jährlich verarbeiten. Mit diesem Verfahren kann nach Angaben von Professor Eckhard Dinjus vor allem der logistische Aufwand für den Transport von Biomasse reduziert werden.

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