30.12.2014, 15:12 Uhr

USA schalten weiteres Atomkraftwerk ab

Münster - Seit Jahren ist die Zahl der Atomkraftwerke in den USA rückläufig. Jetzt wurde mit dem Atomkraftwerk Vermont Yankee ein weiteres Atomkraftwerk endgültig stillgelegt. Gleichzeitig wird der Weg für mehr erneuerbare Energien frei.

Eher still und leise werden in den USA immer mehr Atomkraftwerke abgeschaltet. Mit der Stilllegung des Atomkraftwerks Vermont Yankee fällt die Zahl der operativen Atomkraftwerke in den USA wieder unter die Marke von 100. Im Spitzenjahr 1990 waren 112 US-Atomkraftwerke in Betrieb. Seitdem geht die Zahl der Atomkraftwerke in den USA zwar langsam, aber kontinuierlich zurück.

Atomkraftwerk Vermont Yankee rechnet sich nicht mehr

Das Atomkraftwerk Vermont Yankee in New England hat eine Leistung von 635 MW. Nach 42 Jahren Stromproduktion wurde das Atomkraftwerk unter dem politischen Druck aus sicherheitstechnischen und aus wirtschaftlichen Gründen endgültig stillgelegt. Der Rückbau des Atomkraftwerks wird laut Medienberichten noch einmal 1,25 Mrd. US-Dollar verschlingen. Ein Ersatz-Atomkraftwerk ist nicht vorgesehen.

Politik im US-Bundesstaat Vermont setzt auf erneuerbare Energien statt auf Atomkraft

Peter Shumlin, Gouverneur im US-Bundesstaat Vermont zur AKW-Stilllegung: "Die Schließung des Atomkraftwerks Vermont Yankee markiert das Ende einer jahrelangen kontroversen Debatte über den Betrieb eines Atomkraftwerks in unserem Bundesstaat. Heute ist die Energiezukunft von Vermont dank der Investitionen in regenerative Energien wie Solarenergie auf einem anderen, mehr nachhaltigem Weg, verbunden mit mehr Jobs, Energie-Kostenreduktion für die Vermonter und Begrenzung des Klimawandels."

Niedrige Strompreise machen US-Atomkraftwerke unwirtschaftlich

Insbesondere wegen der niedrigen Gaspreise und der gesunkenen Strom-Großhandelspreise können Atomkraftwerke derzeit kaum oder nicht wirtschaftlich betrieben werden. Zudem sind die amerikanischen Atomkraftwerke sehr alt, die Instandsetzungskosten steigen mit zunehmendem Alter rasant an. Bereits im Jahr 2013 ist Électricité de France (EDF), weltgrößter Produzent von Kernenergie, aus dem Atomgeschäft in den USA ausgestiegen.

Quelle: IWR Online
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