Wacker verdoppelt Gewinn bei Polysilizium - Preise steigen
München - Die Wacker Chemie AG hat im dritten Quartal 2014 dank höherer Absatzmengen in vielen Produktbereichen und teilweise besserer Preise ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Der Chemiekonzern setzte 1,23 Mrd. Euro um (Q3 2013: 1,17 Mrd. Euro). Unter dem Strich blieb im dritten Quartal ein Periodenergebnis in Höhe von 119 Mio. Euro. Vor allem der Bereich Solarsilizium hat zu den positiven Zahlen beigetragen.
Wie Wacker mitteilt, habe der Geschäftsbereich "Wacker Polysilicium" an dem guten Ergebnis besonderen Anteil gehabt. Und das aus zwei Gründen: Für den starken Anstieg des Ergebnisses sei neben den deutlich höheren Preisen für Solarsilizium auch ein Sonderertrag im Geschäftsbereich Wacker Polysilicium maßgeblich gewesen. Wacker Polysilcium ist einer von fünf Unternehmens-Bereichen, für die der Konzern sein Ergebnis ausweist.
Ebitda-Marge auf über 28 Prozent angehoben
Insgesamt hat sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des Wacker-Konzerns im dritten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Es stieg auf 347,5 Mio. Euro (Q3 2013: 167,9 Mio. Euro). Gegenüber dem Vorquartal (229,5 Mio. Euro) beträgt das Plus gut 51 Prozent. Die Ebitda-Marge stieg entsprechend auf 28,2 Prozent nach 14,4 Prozent im Vorjahr und 18,5 Prozent im zweiten Quartal 2014. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat sich im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr fast versechsfacht. Es summiert sich auf 196,3 Mio. Euro (Q3 2014: 35,1 Mio. Euro). Die Ebit-Marge liegt entsprechend bei 15,9 Prozent (Q3 2014: 3,0 Prozent). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich auf 119,0 Mio. Euro (Q3 2013: 5,4 Mio. Euro) und das Ergebnis je Aktie beträgt 2,43 Euro (Q3 2014: 0,09 Euro).
Jahresausblick: Ebitda soll auf eine Milliarde Euro steigen
Die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2014 hat Wacker nun präzisiert. Das Ebitda wird jetzt bei etwa eine Mrd. Euro (2013: 678,7 Mio. Euro) erwartet. Die Ebitda--Marge soll im Gesamtjahr bei mehr als 20 Prozent liegen (2013: 15,2 Prozent). Bislang war Wacker davon ausgegangen, das Ebitda des Jahres 2013 um mindestens ein Drittel zu übertreffen. Beim Konzernumsatz rechnet das Unternehmen unverändert mit einem Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich (2013: 4,48 Mrd. €).
Polysilizium-Bereich: Ebitda sprunghaft gestiegen
Speziell im Unternehmens-Bereich Polysilizium hat Wacker im dritten Quartal 2014 den Gesamtumsatz um mehr als sieben Prozent auf 252,4 Mio. Euro gesteigert (Q3 2014: 235,7 Mio. Euro). Allerdings sind dies auch knapp acht Prozent weniger als im Vorquartal (Q2 2014: 273,2 Mio. Euro). Der Grund für den Rückgang gegenüber dem zweiten Quartal sind niedrigere Absatzmengen bei Solarsilizium. Wacker Polysilcium hat nach Angaben des Konzerns im Berichtsquartal an einigen Anlagen planmäßige Wartungsarbeiten durchgeführt. Dadurch hätte zeitweise nicht die volle Produktionskapazität zur Verfügung gestanden. Außerdem seien bestellte Mengen an einen Kunden, der im Berichtsquartal Insolvenz angemeldet hat, nicht ausgeliefert beziehungsweise zurückgeführt worden. Das Ebitda im Bereich Wacker Poysilicium ist im 3. Quartal 2014 sprunghaft angestiegen. Es hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu vervierfacht und gegenüber dem 2. Quartal 2014 mehr als verdoppelt. Das Ebitda des Geschäftsbereichs belief sich im Berichtsquartal auf 180,3 Mio. Euro (Q3 2013: 46,6 Mio. Euro). Ein wesentlicher Grund für den starken Ergebnisanstieg ist ein Sonderertrag. Der Geschäftsbereich hat im Berichtsquartal Vertragsbeziehungen mit Kunden aus der Solarindustrie beendet beziehungsweise neu geordnet. In diesem Zusammenhang hat Wacker Polysilicium erhaltene Anzahlungen vereinnahmt und Schadenersatzleistungen erhalten. Sie belaufen sich auf 92,3 Mio. Euro (Q3 2013: 13,2 Mio. Euro). Gleichzeitig seien die Preise für Polysilizium gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich gestiegen.
Sorgt Solarworld für gute Wacker-Zahlen?
Die Solarworld AG hatte im Februar 2014 gemeldet, dass mit einem Langzeit-Rohstofflieferanten eine Einigung darüber erzielt worden war, die bestehenden Lieferbeziehungen fortzuführen. Wie Solarworld dabei erklärt hatte, erforderte dies eine bilanzielle Neubewertung der geleisteten Anzahlungen bzw. Rückforderungsansprüche und belaste das Ergebnis der Solarworld AG um einen zweistelligen Millionenbetrag belasten. Brancheninsider gehen davon aus, dass es sich bei dem Rohstofflieferanten um Wacker handle.
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