Weltklimarat wählt Südkoreaner zum neuen IPCC-Chef
Dubrovnik, Kroatien – Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), in Deutschland auch als Weltklimarat bezeichnet, hat einen neuen Vorsitzenden. Der neue Mann an der Spitze dieser Organisation, unter deren Schirm tausende Wissenschaftler die Ursachen und Folgen des anthropogenen Klimawandels erforschen, kommt aus Südkorea.
Zum neuen Vorsitzenden des IPCC wurde der Ökonom Hoesung Lee gewählt. Lee setzte sich in der Wahl mit 78 Stimmen gegen den belgischen Klimatologen Jean-Pascal van Ypersele durch, für den 56 Stimmen abgegeben wurden. Insgesamt standen sechs Kandidaten zu Wahl.
Lee: IPCC kann mehr
Lee erklärte, er fühle sich geehrt, dass das Panel ihn zum neuen Vorsitzenden gewählt habe. Der IPCC solle seiner Ansicht nach das wichtigste wissenschaftliche Beratungsgremium für Politiker zum Thema Klimawandel bleiben. Aber der Weltklimarat könne noch mehr. Lee geht davon aus, dass in der nächsten Phase das Wissen über regionlae Auswirkungen des Klimawandels vor allem in Entwicklungsländern wachse. Zudem will er die Kommunikation in der Öffentlichkeit verbessern. Zudem müsse man mehr Informationen über die Handlungsoptionen zur Vorbeugung sowie der Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung stellen.
IPCC erstellt sechsten Statusbericht zum Klimawandel
Der 69-Jährige Lee ist als Professor für Ökonomie in Korea tätig. Vor seiner Wahl zum Vorsitzenden war er einer von drei Vize-Vorsitzenden. Der IPCC ist bekannt für die umfangreichen Statusberichte zum Klimawandel. Der fünfte IPCC-Bericht wurde im November 2014 vorgelegt. In fünf bis sieben Jahren soll der sechste Statusbericht kommen. Vor Lee war seit 2002 der indische Ökonom Rajendra Kumar Pachauri Vorsitzender des IPCC. Nach dessen vorzeitigem Rücktritt übernahm der Vizepräsident Ismail El Gizouli aus dem Sudan die kommissarische Leitung.
Quelle: IWR Online
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