11.02.2015, 14:41 Uhr

Weltrekord: Globaler Windenergie-Zubau übersteigt erstmals 50.000-MW-Schwelle

Brüssel – Der weltweite Windenergie-Markt hat 2014 ein neues Rekordniveau erreicht. Erstmals wurden weltweit Windkraftanlagen mit einer Leistung von über 50.000 Megawatt errichtet. Dabei behauptet sich China als absoluter Top-Markt vor Deutschland. Allerdings tragen in China noch längst nicht alle errichteten Anlagen zur Stromversorgung bei.

Die aktuellen Daten wurden vom Global Wind Energy Council (GWEC) zusammengetragen. Die neuen "Global Wind Statistics 2014" zeigen den Zubau und die kumulierten Ausbauzahlen der Windenergie in den verschiedenen Märkten rund um den Globus. Deutschland kann dabei aufgrund eines kräftigen Zuwachses Platz zwei der größten Windenergie-Märkte verteidigen.

Hohe Konzentration im Windenergie-Markt

Insgesamt wurde laut GWEC im Jahr 2014 eine Windenergie-Leistung von 51.477 Megawatt (MW) (2013: 35.467 MW) rund um die Erde neu installiert, so viel wie noch nie zuvor. Die Konzentration auf wichtige Einzelmärkte hat dabei im vergangenen Jahr zugenommen. Die Top-10-Märkte repräsentieren einen Anteil von 87 Prozent oder etwa 44.800 MW. Im Jahr zuvor waren es noch 81 Prozent, die auf die zehn größten Windenergie-Länder entfallen sind.

China repräsentiert 45 Prozent des gesamten Windmarktes 2014

Mit knapp 23.400 Megawatt und einem Anteil am gesamten Zubau 2014 in Höhe von 45 Prozent steht auf Platz eins die Volksrepublik China (2013: ca. 16.100 MW, ca. 45 Prozent). Der Vorsprung ist beträchtlich: Auf Platz zwei folgt laut GWEC mit knapp 5.300 MW Deutschland. Global gesehen hatte Deutschland in 2014 einen Anteil von gut zehn Prozent am globalen Windenergie-Zubau (2013: ca. 3.200 MW, ca. 9 Prozent). Deutschland steht damit noch vor den USA mit rund 4.900 MW und einem Anteil von neun Prozent (2013: ca. 1.100 MW, ca. 3 Prozent). Danach folgen Brasilien (ca. 2.500 MW), Indien (ca. 2.300 MW), Kanada (ca. 1.900 MW), das Vereinigte Königreich (ca. 1.700 MW), Schweden (ca. 1.100 MW), Frankreich (ca. 1.000 MW) und die Türkei (ca. 800 MW). Im Rest der Welt wurden 2014 Windturbinen mit einer Leistung von lediglich gut 6.700 MW errichtet.

Viele Windkraft-Anlagen in China noch nicht am Netz

Kumuliert sind auf der gesamten Welt momentan knapp 370.000 MW Windenergieleistung installiert. Die Top-10-Märkte kommen mit über 311.000 MW installierter Leistung auf einen weltweiten Anteil von über 84 Prozent. Auch hier steht auf Platz eins die Volksrepublik China mit etwa 114.800 MW oder 31 Prozent. Das Problem ist jedoch, dass in China viele Windenergieanlagen zwar installiert, aber nicht ans Netz angeschlossen sind. Laut Chinas National Energy Administration (NEA) waren in 2014 nur etwa 88 Prozent der installierten Anlagen auch ans Netz angeschlossen.

Gesamtleistung: Hinter China folgen USA und Deutschland

Auf Platz zwei in Sachen kumulierte Gesamtleistung folgt laut GWEC die USA mit etwa 65.900 MW und einem Anteil von etwa 18 Prozent. Deutschland ist hier auf Platz drei mit einem weltweiten Anteil von knapp elf Prozent der installierten Windenergieleistung zu finden. Laut der GWEC waren in Deutschland Ende 2014 knapp 39.200 MW Windleistung installiert. Das passt auch in etwa zu den Zahlen, die die Deutsche Windguard errechnet hat. Danach sind in Deutschland an Land etwa 38.100 MW installiert. Hinzu kommen gut 1.000 MW Offshore-Leistung, die in der deutschen Nord- oder Ostsee stehen und bereits am Netz angeschlossen sind.

Nach Deutschland folgen Spanien, Indien, das Vereinigte Königreich, Kanada, Frankreich, Italien und Brasilien. Der Rest der Welt hat eine installierte Leistung von rund 58.300 MW mit einem weltweiten Anteil von etwa 16 Prozent.

Fünf Nationen mit über 20.000 MW Windenergie-Leistung

Neun der zehn Top Windzubau-Nationen weisen einen Zubau von über 1.000 MW aus. Einzig die Türkei bleibt unter der Gigawatt-Marke mit 804 MW. Bereits sechs Nationen haben eine installierte Leistung von über 10.000 MW, fünf sogar über 20.000 MW. In 2013 war noch Dänemark in der Top 10 der kumulierten Windenergieleistung vertreten. Durch den rasanten Zubau in Brasilien wurden die Dänen jedoch aus dem Ranking verdrängt.

Quelle: IWR Online
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