Wie geht es weiter mit dem EU-Emissionshandel?
Brüssel – Über die weitere Entwicklung des EU-Emissionshandels wird heute im EU-Parlament beraten. Der Umweltausschuss stimmt darüber ab, ob die geplanten Auktionen von neuen CO2-Zertifikaten verzögert werden sollen, um den Preis der Zertifikate zu stabilisieren und die CO2-Emissionen der EU zu senken. Stimmt der Umweltausschuss einer derartigen Maßnahme zu, dann müssten Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten aufgenommen werden. Doch herrscht z.B. innerhalb der deutschen Regierung in dieser Angelegenheit bislang Uneinigkeit. Während Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) gegen diese Pläne votiert, kann sich Umweltminister Peter Altmaier (CDU) derartige Anpassungen vorstellen.
CO2-Preise im Keller
Die Preise für CO2-Zertifikate befinden sich auf einem unerwartet geringem Niveau. Am Sekundärmarkt markierten sie Ende Januar bei 3,40 Euro je Tonne CO2 sogar einen absoluten Tiefpunkt. Mitte Januar war zudem am Primärmarkt für neue CO2-Zertifikate der dritten Handelsperiode die Auktion ausgefallen. Grund: Der Preis hätte voraussichtlich den Reservepreis unterschritten. Dieser Reservepreis wiederum orientiert sich am Preis des Sekundärmarktes, wo bereits emittierte CO2-Zertifikate gehandelt werden. Auch das Umweltbundesamt sieht momentan nur eine geringe Anreizwirkung des europäischen Emissionshandels. Nach Meinung von UBA-Präsident Jochen Flasbarth sollte Deutschland in der EU darauf hinwirken, das EU-Emissionshandelsbudget angepasst werde, damit der Energiesektor und Industrie wieder mehr in den Klimaschutz investieren.
© IWR, 2013