18.12.2012, 11:34 Uhr

Zwei Milliarden CO2-Zertifikate werden nicht gebraucht

Berlin - Die Bundesregierung geht nach konservativen Schätzungen davon aus, dass sich im Jahr 2020 rund zwei Milliarden nicht verwendete Emissionszertifikate am Markt befinden werden. Diese Zahl nennt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen über Maßnahmen zur Stützung des europäischen Emissionshandels. Hintergrund ist die Tatsache, dass sich der europäische Emissionshandel massiv unter Druck befindet. So sind die Preise für die Zertifikate pro Tonne emittiertes CO2 von ursprünglich erwarteten 17 bis 20 Euro auf einen Preis von unter acht Euro gefallen. Grund dafür ist eine Überausstattung mit Emissionszertifikaten, die zum einen durch wenig ambitionierte EU-Emissionsgrenzen im Krisenjahr 2009 sowie durch eine Schwemme von Zertifikaten aus Drittstaaten erklären lässt.

EU-Klimakommissarin will 900 Mio. vom Markt nehmen

Wegen des Preisverfalls will EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard 900 Mio. CO2-Zertifikate zeitweise vom Markt nehmen, um den Preis zu steigern. Auf diese Weise soll die Industrie dazu gebracht werden, weniger CO2 auszustoßen. Doch die deutsche Regierung ist sich in dieser Angelegenheit Medienberichten zufolge uneinig. Während Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) klar gegen diese Pläne votiere, könne sich Umweltminister Peter Altmaier (CDU) derartige Anpassungen vorstellen. Im Augenblick gebe es kaum Anreize, über den Emissionshandel CO2 einzusparen, erklärte demnach Altmaier.

Klimaschutz wird immer teurer


© IWR, 2012