EEX halbiert Gebühren für CO2-Handel
Leipzig - Die European Energy Exchange (EEX) hat die Transaktionsentgelte für Handel und Clearing am Spotmarkt für Emissionsberechtigungen von 6 Euro auf 3 Euro pro 1.000 Tonnen CO2 gesenkt. Mit dieser Maßnahme wolle man die Wettbewerbsfähigkeit am CO2-Spotmarkt deutlich verbessern, erklärte der Börsenbetreiber. "Die Senkung der Handelsentgelte setzt ein positives Signal an die Handelsteilnehmer und wird dazu beitragen, die Liquidität am Sekundärmarkt zu steigern", so Steffen Köhler, Chief Operating Officer der EEX. Im Januar wurde am Sekundär-Spotmarkt der EEX mehr als das Doppelte des Vormonatsvolumens gehandelt (1.790.000 t CO2 im Vergleich zu 820.000 t CO2 im Dezember), erklärte die EEX. Das neue Transaktionsentgelt gelte für alle Produkte am Sekundärmarkt für Emissionsberechtigungen der EEX. Es umfasse somit EU-Emissionsberechtigungen (EUA), EU-Luftverkehrsberechtigungen (EUAA) sowie die Green und Grey Certified Emission Reductions (CER). Die Transaktionsentgelte für die Primärmarktauktion sind von den Änderungen nicht betroffen.
Geringe Preise und Nachfrage im CO2-Handel
Die Preise für CO2-Zertifikate sind zuletzt in den Keller gerauscht. Am Sekundärmarkt markierten sie Ende Januar bei 3,40 Euro je Tonne CO2 einen absoluten Tiefpunkt. Mitte Januar war am Primärmarkt für neue CO2-Zertifikate der dritten Handelsperiode ausgefallen. Grund: Der Preis hätte voraussichtlich den Reservepreis unterschritten. Dieser Reservepreis wiederum orientiert sich am Preis des Sekundärmarktes, wo bereits emittierte CO2-Zertifikate gehandelt werden. Auch das Umweltbundesamt sieht - verglichen mit 2005 - derzeit nur eine geringe Anreizwirkung des europäischen Emissionshandels. Nach Meinung von UBA-Präsident Jochen Flasbarth dazu sollte Deutschland in der EU darauf hinwirken, das EU-Emissionshandelsbudget angepasst werde, damit der Energiesektor und Industrie mehr in den Klimaschutz investieren.
© IWR, 2013