22.10.2018, 11:14 Uhr

Wind-Ausschreibung schwächelt, Solar stark überzeichnet


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Bonn - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat die Zuschläge der Ausschreibungen für Windenergie an Land und für Solarenergie zum Gebotstermin 1. Oktober 2018 erteilt. Während die Windenergie-Ausschreibung unterzeichnet war, lag das Volumen der eingereichten Gebote bei der Solarenergie deutlich über der ausgeschriebenen Menge.

Bei den beiden jüngsten Ausschreibungsrunden der BNetzA für Windenergieanlagen an Land bzw. Solarenergieanlagen entfielen die Zuschläge vor allem auf Projekte in Süddeutschland. Die beiden Ausschreibungen mit Gebotstermin 01. Oktober fielen zwar auf denselben Tag, es handelt sich jedoch um zwei getrennte Ausschreibungsrunden.

Bayern bei jüngster Windenergie-Ausschreibung führend

Ausgeschrieben waren 670 MW Windenergieleistung an Land. Eingereicht wurden jedoch nur 62 Gebote mit einem Volumen von 396 MW. Damit war die letzte Windenergieausschreibung deutlich unterzeichnet. Insgesamt erhielten 57 Gebote mit einem Volumen von 363 MW einen Zuschlag. Erfolgreich waren vor allem Gebote aus Süddeutschland. 14 Zuschläge mit einem Volumen von 100 MW gingen an Projekte südlich der Mainlinie (Bayern 10 für 69 Megawatt; Baden-Württemberg 4 für 31 Megawatt). Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichten von 5,00 Cent pro kWh bis zum zulässigen Höchstwert von 6,30 Cent pro kWh. Der durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 6,26 Cent pro kWh.

BWE sieht Gründe in schwacher Beteiligung in Bundespolitik

Die deutliche Unterzeichnung der Windenergie-Ausschreibung hat aus Sicht des Bundesverbandes Windenergie (BWE) mehrere Ursachen: Festzustellen sei eine drastische Verlängerung der Genehmigungsdauer aufgrund steigender genehmigungsrechtlicher Anforderungen, ein Mangel an rechtssicheren Regionalplänen und eine Zunahme von Klagen gegen erteilte Genehmigungen. Angesichts enger Umsetzungsfristen nach einem Zuschlag, blockierten juristische Auseinandersetzungen regelmäßig die Teilnahme an Ausschreibungen, so der BWE. Davon seien aktuell ca. 400 Megawatt betroffen, so der BWE.

Die fehlende politische Planungssicherheit erzeuge derzeit einen Fadenriss, der die so die Beschäftigung quer durch die gesamte Wertschöpfungskette gefährde und die starke Industrie in ihrem Heimatmarkt massiv unter Druck setze, so BWE Präsident Herrmann Albers und fordert die Politik zum Handel auf. „Wir benötigen jetzt die politische Weichenstellungen“, so Albers mit Blick auf die laufenden Verhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD zur Umsetzung des Koalitionsvertrages.

Ausschreibung für Solaranlagen dreifach überzeichnet

Bei der Ausschreibung für Solaranlagen wurden 76 Gebote mit einem Volumen von 551 MW abgegeben. Damit war die ausgeschriebene Menge von 182,5 MW dreifach überzeichnet. Die BNetzA hat 37 Zuschläge mit einer Leistung von 192 MW erteilt. Davon gingen 14 an Bieter aus Bayern.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschläge lagen zwischen 3,86 Cent pro kWh und 5,15 Cent pro kWh (Vorrunde 3,89 bis 4,96 Cent pro kWh), der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug 4,69 Cent pro kWh (Vorrunde 4,59 Cent pro kWh). Drei Gebote wurden wegen Formfehlern ausgeschlossen.

Quelle: IWR Online

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