Zehn EU-Energieminister wollen beim Offshore-Ausbau besser kooperieren
Luxemburg – Zehn Energieminister der Europäischen Union haben in Luxemburg ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, um in Sachen erneuerbare Energien, insbesondere Offshore-Windenergie besser zusammenarbeiten. Deutschland ist mit von der Partie.
Ziel der Vereinbarung ist es, die Kosten für die Windenergie auf See zu senken. Neben Deutschland haben die Niederlande, Luxemburg, Norwegen, Schweden, Frankreich, Dänemark, Irland, Belgien und das Vereinigte Königreich unterzeichnet. Es geht unter anderem darum, die räumliche Planung für Offshore-Windparks besser zu koordinieren.
Verband: Abkommen sorgt für weitere Investitionen in Offshore-Windkraft
Die europäische Windenergieverband Windeurope begrüßt diese Absicht der zehn Energieminister. Das Abkommen von Luxemburg sei ein wichtiger Schritt vorwärts, um das gesamte Potenzial der Offshore-Windkraft in Europa zu erschließen, erklärte Windeurope-CEO Giles Dickson. Er sprach zudem davon, dass es eine gute Kombination von Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen sei, um die Offshore-Windenergie voranzubringen. Man gratuliere den Ministern zu dem Abkommen und bedanke sich insbesondere bei der niederländischen Präsidentschaft, die dieses ermöglicht habe. Es handele sich um klares Zeichen für die Offshore-Windindustrie und werde für weitere Investitionen sorgen, so Dickson.
Ausschreibungen besser timen – einheitliches Fördersystem diskutieren
Die Vereinbarung unterstreiche eine Reihe von Maßnahmen, um die Kosten bei der Offshore-Windenergie zu senken. Darunter fallen auch intensivere Kooperationen bei den Gebietsplanungen auf See, bei den Netzen, der Finanzierung, den technischen Standards und Rahmenbedingungen sowie bei Gesundheits- und Sicherheitsaspekten. Zudem werde in dem MoU laut Windeurope die Bedeutung einer zeitlichen Abstimmung der Ausschreibungen für Offshore-Windparks sowie die Möglichkeiten für einheitliche Fördersysteme hervorgehoben.
Offshore-Player wollen Kosten senken
Zeitgleich zur Unterzeichnung der EU-Energieminister haben auch elf führende Unternehmen der Offshore-Windindustrie eine Erklärung abgegeben, nach der die Kosten für Offshore-Windstrom bis zum Jahr 2025 auf acht Cent je Kilowattstunden gesenkt werden können. Zu den Unterzeichnern gehören Windenergieanlagen-Hersteller wie Adwen, Siemens oder MHI Vestas Offshore, sowie die großen Versorger und Offshore-Investoren wie EDP Renovavies, E.ON, RWE oder Vattenfall.
Quelle: IWR Online
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