07.11.2014, 08:04 Uhr

SMA rutscht tiefer in die roten Zahlen

Niestetal – Der hessische Hersteller von Solar-Wechselrichtern SMA hat mit den Zahlen für das dritte Quartal 2014 erneut enttäuscht. Zwar konnte der Absatz gegenüber den Vorquartalen deutlich verbessert werden, doch von den Zahlen des Vorjahres ist SMA weit entfernt, vor allem in Bezug auf das Ergebnis.

Ebit und Konzernergebnis haben sich im abgelaufenen Quartal deutlich verschlechtert, die Zahlen sind tiefrot. Die Aktie von SMA ist im Handel am Donnerstag um 3,2 Prozent auf 18,69 Euro gefallen.

Umsatz-Rückgang durch Projektverschiebungen

Eine deutliche Absatzsteigerung verzeichnete die SMA Solar Technology AG im dritten Quartal 2014 zwar, aber aufgrund des schwachen ersten Halbjahres konnte sie nicht an das Absatzvolumen des Vorjahres anknüpfen. In den ersten drei Quartalen verkaufte SMA Solar-Wechselrichter mit einer Leistung von 3,3 Gigawatt (Q1-Q3 2013: 4,0 GW) und erzielte einen Umsatz von 549,3 Mio. Euro. Der entsprechende Umsatz im Vorjahr betrug 709,3 Mio. Euro. Dieser Umsatzrückgang ist im Wesentlichen auf Projektverschiebungen in wichtigen Auslandsmärkten zurückzuführen, aber auch auf eine stark reduzierte Nachfrage in Europa infolge deutlich verschlechterter Förderbedingungen.

Ebitda immerhin positiv

Erstmalig in diesem Jahr fährt SMA im dritten Quartal mit 8,8 Mio. Euro immerhin ein positives operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuer (Ebitda) ein (Q3 2013: 12,7 Mio. Euro). Diese Ergebnisverbesserung im Vergleich zu den Vorquartalen ist laut SMA auf die eingeleiteten Maßnahmen zur Material- und Sachkostenreduktion sowie auf den bereits erfolgten Mitarbeiterabbau zurückzuführen. Dennoch muss SMA in den ersten drei Quartalen insgesamt ein negatives Ebitda von -8,2 Mio. Euro verzeichnen aufgrund der schwachen ersten Hälfte 2014 (Q1-Q3 2013: 26,9 Mio. Euro).

Doch Ebit und Konzernergebnis sind auch im dritten Quartal 2014 tiefrot. Der Ebit-Verlust hat sich auf -10,3 Mio. Euro (Q3 2013: -6,8 Mio. Euro) und das Konzernergebnis auf -9,2 Mio. Euro (Q3 2013: -5,8 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im Zeitraum Januar bis September 2014 auf -72,7 Mio. Euro (Q1-Q3 2013: -30,1 Mio. Euro). Dies entspricht einer Ebit-Marge von -13,2 Prozent (Q1-Q3 2013: -4,2 Prozent). Das Konzernergebnis betrug -54,1 Mio. Euro (Q1-Q3 2013: -22,0 Mio. Euro).

Erwartungen nicht erfüllt

„Der Nachfrageanstieg im dritten Quartal ist nicht so stark wie erwartet ausgefallen. Zum einen haben sich Projekte in das vierte Quartal 2014 und das nächste Geschäftsjahr verschoben. Zum anderen hat sich das Handelsgeschäft in Europa im Vergleich zum ersten Halbjahr nochmals verschlechtert. Für das vierte Quartal 2014 rechnen wir mit einer besseren Umsatzsituation, die wir bereits im hohen Auftragsbestand der SMA erkennen können.“, erklärte der SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. „Mit einer Eigenkapitalquote von fast 55 Prozent und einer Nettoliquidität von rund 225 Mio. Euro kann SMA die dafür erforderlichen Maßnahmen aus eigener Kraft umsetzen“, so Urbon weiter.

Korrektur der Umsatz- und Ergebnisprognose

Der SMA Vorstand bestätigt seine am 30. Juli 2014 angepasste Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2014. Diese sieht für die SMA Gruppe einen Umsatz von 850 Mio. Euro bis 950 Mio. Euro vor. Darüber hinaus erwartet der Vorstand im besten Fall ein ausgeglichenes operatives Ergebnis. Beim unteren Ende der Umsatzprognose geht der Vorstand von einem Verlust von ca. 45 Mio. Euro aus. Das vierte Quartal müsste demnach einen operativen Gewinn von knapp 28 Mio. Euro beisteuern.

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