30.09.2015, 16:26 Uhr

Solarvergütung wird nicht gesenkt - zu wenig Zubau

Münster – Erstmals seit der Einführung der monatlichen Anpassung der EEG-Vergütung für Photovoltaik-Anlagen im April 2012 wird diese im Oktober nicht weiter gesenkt. Grund ist, dass der Zubau neuer Solaranlagen in Deutschland zu gering ausgefallen ist.

Maßgeblich für die weitere Entwicklung der Vergütung des Solarstroms gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist der Zubau der letzten zwölf Monate. Die Degression, die in den Monaten Oktober bis Dezember 2015 greift, richtet sich nach dem Zubau im Zeitraum September 2014 bis August 2015. Und dieser ist mit gut 1.400 Megawatt deutlich kleiner ausgefallen als erwartet.

Photovoltaik-Ausbau bleibt hinter den Zielen zurück

So beträgt die feste Einspeisevergütung für kleinere Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt (kW) im Schlussquartal dieses Jahres 12,31 Cent je Kilowattstunde (kWh). Vor dem Start der monatlichen Degression im Rahmen des sogenannten „atmenden Deckels“ im April 2012 erhielten Analgenbesitzer noch 19,5 Cent pro kWh. Die höchsten Vergütungen stammen aus dem Jahr 2004 bis 2006, als teilweise noch über 50 Cent je kWh Solarstrom gezahlt wurden.

Doch nun sinkt die Vergütung vorerst nicht weiter, da der Zubau hinter den Ausbauzielen zurückbleibt. Die Bundesregierung hat im EEG 2014 festgelegt, dass der anvisierte jährliche Zubau-Korridor zwischen 2.400 und 2.600 MW liegt. In den letzten zwölf Monaten bis einschließlich august 2015 waren es jedoch nur 1.437 MW.

Solarenergie: Ausbau-Kurve zeigt im Juli und August wieder nach oben

Dabei sind die Zahlen der Zubau-Meldungen im Monat August mit 266 MW wieder deutlich höher ausgefallen als zuvor. Seit etwa September 2014 pendelte die Leistung der monatlich gemeldeten PV-Anlagen um den Wert von 100 MW. Der Tiefstwert wurde im Oktober bei etwa 75 MW markiert. Doch bereits im Juli 2015 zeigte die Kurve mit 168 MW wieder leicht nach oben. Von den insgesamt 266 MW entfallen im August 2015 etwa 199 MW auf PV-Freiflächenanlagen. Die restlichen Anlagen mit 67 MW Leistung wurden im Rahmen von Kleinanlagen mit einer Größe von bis zu einem MW gemeldet. Die installierte Leistung aller geförderten PV-Anlagen in Deutschland erreicht damit 39.275 MW.

Quelle: IWR Online

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