Studie: Solarzubau soll 2013 erstmals Windkraft überholenLondon – Photovoltaik überholt Wind: Erstmals wird in diesem Jahr mehr Solar- als Windkraftkapazität zugebaut. Dieser Führungswechsel ist laut einer Studie vor allem auf die schlechteren Bedingungen für den Ausbau der Windenergie in China und den USA zurückzuführen. Langfristig werden beide Energieerzeugungsarten einen deutlichen Anteil im globalen Energiemix haben.
2013 sollen 35,5 Gigawatt (GW) Windenergiekapazität neu installiert werden, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie von Bloomberg New Energy Finance. 1,7 GW sollen dabei auf die Offshore-Windenergie entfallen. "Wir rechnen damit, dass die Installationen um rund 25 Prozent auf das Niveau von 2008 zurückgehen werden, was auf die schrumpfende Nachfrage in China und den USA respektive die dort vorherrschende politische Unsicherheit zurückzuführen ist“, sagte Justin Wu, Analyst für den Sektor. Sinkende Kosten, neue Märkte und das Wachstum im Offshore-Bereich würden aber dafür sorgen, dass die Windkraft eine der führenden regenerativen Erzeugungsformen bleiben werde.
Weltmarkt: Aussichten für Solarenergie besser als für Windenergie
Besser sind die Aussichten bei der Solarenergie. Im laufenden Jahr sollen 36,7 GW Kapazität zugebaut werden. „Die deutlichen Kostenreduktionen in dem Segment in Kombination mit den neuen Anreizsystemen in Japan und China ermöglichen weiteres Wachstum in großen Volumina“, erklärte Solar-Analystin Jenny Chase. Der Markt in Europa schrumpfe allerdings wegen der rückläufigen Einspeisetarife. Trotzdem würden hier weitere Kapazitäten zugebaut, ist sich die Expertin sicher.
Auch wenn es einen Führungswechsel beim Zubau gegeben hat, langfristig werden Solar- und Windkraft ihre Kapazitäten ungefähr im gleichen Umfang ausbauen. Der Photovoltaik-Anteil an der weltweit installierten Stromerzeugung soll von zwei Prozent im letzten Jahr auf 16 Prozent in 2030 zulegen. Windkraft wird laut Bloomberg von fünf auf 17 Prozent steigen.
Windkraftanlagen-Hersteller: Rückkehr in die Gewinnzone?
Davon werden auch die Hersteller aus den jeweiligen Branchen profitieren. Die Experten rechnen nach Jahren des Überangebots und der Konsolidierung mit einer Rückkehr in die Gewinnzone bei einigen Playern. Nordex und Gamesa etwa sind nach einer Durststrecke schon wieder profitabel. Kostenreduktionen und die Fokussierung auf profitable Märkte und Geschäftsbereiche machten die Turnarounds aus Expertensicht möglich. Das ist auch den Kapitalmärkten nicht entgangen: Die Aktien in dem Sektor haben seit Jahresbeginn deutlich zugelegt.
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Workshop Wirtschaftlichkeitesberechnungen von Windparks © IWR, 2013
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