IWR-Start | News | Windenergie | Offshore Windenergie | Solarbranche | Bioenergie | Energiejobs | Intern
Energiejobs-Newsletter | RENIXX World | Veranstaltungen | Stromwechsel | Newsletter | |
 
04.10.2022, 13:53 Uhr Meldung drucken | Artikel empfehlen

RWE, Bundesregierung und NRW vereinbaren Kohleausstieg im Jahr 2030

Berlin, Essen - RWE will den Ausstieg aus der Braunkohle im Rheinischen Revier auf 2030 vorziehen. Der frühere Kohleausstieg soll maßgeblich zur Erreichung der deutschen Klimaschutzziele beitragen. Aufgrund der aktuellen Energiekrise sollen zwei RWE-Kraftwerksblöcke, die eigentlich Ende 2022 abgeschaltet werden sollten, allerdings länger als geplant am Netz bleiben.

Der Braunkohleausstieg im Rheinischen Revier kommt acht Jahre früher als bislang geplant. Darauf haben sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Landesministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und die Essener RWE AG verständigt. Zugleich vereinbarten die Parteien zur Stärkung der Versorgungssicherheit und um Gas aus der Stromproduktion zu verdrängen, zwei RWE-Kraftwerksblöcke, die Ende 2022 eigentlich abgeschaltet werden sollten, bis zum 31. März 2024 am Netz zu lassen.

Früherer Kohleausstieg soll 280 Mio. Tonnen CO2 einsparen
RWE will die Braunkohleverstromung statt wie ursprünglich vorgesehen im Jahr 2038 schon im Jahr 2030 beenden. Diese Entscheidung ist Bestandteil einer Vereinbarung des Energiekonzerns mit dem zuständigen BMWK und dem Wirtschafts- und Klimaschutzministerium des Landes NRW, die heute (04.10.2022) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Zusätzliche Kompensationen für RWE sind mit der Entscheidung nicht verbunden. RWE bekräftigte zugleich die Pläne, massiv in die Energiewende zu investieren.

Durch das Vorziehen des Braunkohleausstiegs um acht Jahre könnten CO2-Emissionen in einer Größenordnung von rund 280 Millionen Tonnen vermieden werden. RWE will somit einen maßgeblichen Beitrag dafür leisten, dass Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen kann.

Temporär höherer Kraftwerkseinsatz soll Deutschland in der Energiekrise helfen
Um mit Blick auf die aktuelle Energiekrise die verfügbare konventionelle Kraftwerkskapazität in Deutschland nicht weiter zu reduzieren, soll die eigentlich zum Ende des Jahres 2022 anstehende Außerbetriebnahme der beiden Kraftwerksblöcke Neurath D und E mit einer Leistung von 1.200 MW temporär ausgesetzt werden. Vorgesehen ist nunmehr, dass die beiden Blöcke bis zum 31. März 2024 im Markt verbleiben. Der Bund erhält zudem die Möglichkeit, bis Ende 2023 über eine Verlängerung oder die Überführung in eine Kraftwerksreserve zu entscheiden. Beides wäre bis zum 31. März 2025 befristet.

Um eine sichere Stromversorgung in jedem Fall auch nach 2030 zu gewährleisten, kann die Bundesregierung bis spätestens 2026 entscheiden, ob die letzten Kraftwerke noch bis Ende 2033 in eine Sicherheitsbereitschaft überführt werden. Dazu zählen ein 600 MW-Block sowie die drei BoA-Anlagen Niederaußem K und Neurath F und Neurath G mit jeweils 1.000 MW Leistung. Insgesamt stünden damit rund 3.600 Megawatt Leistung für die Sicherheitsbereitschaft zur Verfügung.

Vorgezogener Kohleausstieg erfordert massiven Ausbau von Wind, Solar und Co.
Damit der Kohleausstieg möglich wird, müsse die Energiewende 2030 so weit fortgeschritten sein, dass die Versorgungssicherheit Deutschlands nicht gefährdet ist. Dafür braucht es einen massiven Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen, Speichern sowie zusätzlicher gesicherter Leistung in Form von modernen Gaskraftwerken, die perspektivisch mit Wasserstoff betrieben werden können, so RWE.

RWE hatte im November 2021 angekündigt, im Rahmen seiner „Growing Green“-Strategie bis 2030 global mehr als 50 Milliarden Euro brutto in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren zu wollen. Davon sind 15 Mrd. Euro für Deutschland vorgesehen. In NRW hat RWE ein Maßnahmenpaket gestartet, dessen Ziel es ist, regenerative Energiekapazitäten mit einer Leistung von 1.000 MW zu errichten. Mit seinen ehemaligen Tagebauflächen bildet das Rheinische Revier dabei einen Schwerpunkt. Am Ausbau für moderne H2-ready Gaskraftwerke will sich RWE mit rund 3.000 MW Kraftwerkskapazität beteiligen. Dafür sieht das Unternehmen insbesondere bisherige Standorte von Kohlekraftwerken in NRW vor.

Auswirkungen des Kohleausstiegs auf das rheinische Braunkohlenrevier
Mit dem Vorziehen des Kohleausstiegs auf 2030 wird die Kohlemenge aus Garzweiler etwa halbiert, so dass im Tagebau Garzweiler der dritte Umsiedlungsabschnitt mit den Ortschaften Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath inklusive der drei Holzweiler Höfe (Eggeratherhof, Roitzerhof, Weyerhof) erhalten bleibt. Die Kohle unter der früheren Siedlung Lützerath im unmittelbaren Vorfeld des Tagebaus benötigt RWE hingegen, d.h. der Ort muss weichen. Die erforderlichen Genehmigungen und gerichtlichen Entscheidungen hierfür liegen vor und alle ursprünglichen Einwohner haben den Ort bereits verlassen, so RWE.


Quelle: IWR Online
© IWR, 2022


Mehr Nachrichten und Infos aus der Regenerativen Energiewirtschaft
200 Milliarden Euro: Bundesregierung spannt großen Preis-Abwehrschirm für Strom und Gas
RWE kündigt Milliarden-Investitionen in Erneuerbare Energien an
RWE und Northland Power entwickeln 1,3 GW Offshore Windcluster in der Nordsee
Norddeutsche Wasserstoffnetzwerke bündeln die Kräfte für Wasserstoff-Markthochlauf
Stellenangebot VSE Aktiengesellschaft (Saarbrücken): Energiehändler (m/w/d)
Original PM: Inbetriebnahme des finnischen Windparks Konttisuo
Stadtwerke München GmbH (München) stellt ein: Projektentwickler*in Wind onshore (m/w/d)
Aktuelle Entwicklung des Windenergiemarktes in Deutschland auf www.windbranche.de
Bewerten Sie diese Meldung:
Sehr interessant | Interessant | Geht so | Uninteressant  

Meldung drucken | Artikel empfehlen
 

Aktuelle IWR-Ticker-Meldungen:


26.07.2024 - Juwi verkauft großes griechisches Solarportfolio an Foresight und Mirova
26.07.2024 - Johnson Controls und Hitachi: Bosch justiert Portfolio durch Milliarden-Zukauf im Heizungs- und Klimasektor nach
25.07.2024 - Siemens Energy baut für EWE eine Wasserstoff-Großanlage mit 280 MW Elektrolyse-Leistung
25.07.2024 - Nordex im ersten Halbjahr 2024 mit Umsatzplus von 25 Prozent - Ergebnis verbessert - Jahresprognose wird angepasst
25.07.2024 - Reformvorschlag: Bundesnetzagentur will Netzentgelte für Industrie verbrauchsabhängig flexibilisieren
24.07.2024 - Wichiger Meilenstein: BNetzA erhält von Fernleitungsbetreibern Antrag für Wasserstoff-Kernnetz
24.07.2024 - Wasserstoff-Kernnetz: ENBW steigt mit rund einer Milliarde Euro in die zukünftige Wasserstoffwirtschaft ein
23.07.2024 - Effektive Perowskit-Solarzellen: Forschende können freie Elektronen mit ultraschnellem Mikroskop beobachten
23.07.2024 - E-Mobilität bei Nutzfahrzeugen: Battery Technology Center im Mercedes-Benz Werk Mannheim eröffnet
22.07.2024 - Börse KW 29/24: RENIXX unter Druck - Bloom: Brennstoffzellen für KI-Clouds - Nordex: Aufträge plus 27 Prozent, erste N175/6.X in Deutschland - Vestas: Großaufträge in Kanada und den USA
18.07.2024 - Windenergiemarkt Deutschland: Repowering und Offshore-Windenergie gewinnen im ersten Halbjahr 2024 an Fahrt
18.07.2024 - Globaler Wasserstoffhochlauf H2Global: Deutschland importiert ab 2027 grüne Wasserstoffprodukte
17.07.2024 - Enertrag im Bereich Projektentwicklung auf Kurs - Neues Büro in Kiel eröffnet
16.07.2024 - Egypt Green Hydrogen Projekt - Scatec-Konsortium unterzeichnet Abnahmevertrag für grünes Ammoniak

 
 
 

Business- und Wirtschaftsthemen Erneuerbare Energien

  

Suche in IWR - Newsticker Original-Pressemitteilungen


© IWR - Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien

IWR Digitale Medien - One Stop Media Shop für die Energiewirtschaft
Pressemitteilungen IWR-Pressedienst.de | Marketing Energiefirmen.de | Recruiting Energiejobs.de | Termine Energiekalender.de |

Energienetzwerk der Energiewirtschaft und Branchenverbund
iwr.de | Windbranche.de | Offshore-Windenergie | Solarbranche.de | Bioenergie-Branche | Solardachboerse.de | RenewablePress.com | RenewableEnergyIndustry | Windindustry | Offshore-Windindustry | Energiefirmen | Energiespeicher | Energieeffizienz | Klimaschutz | Windkalender | Stromkalender

Verbraucherportale Energie - Strom- und Gasanbieter
Strompreisrechner.de | Stromtarife.de | Solardachboerse.de | Energiehandwerker.de


Home-IWREnglishWindenergieSolarenergieWasserkraftBioenergieGeoenergieEmail/Kontakt