13.02.2009, 12:24 Uhr

RWE Innogy: Biogas-Kooperation mit Westfälisch-Lippischem Landwirtschaftsverband

Essen/Münster - RWE Innogy und der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) haben heute in Münster eine Kooperationsvereinbarung im Bereich Biogas unterzeichnet. Ziel der neuen Zusammenarbeit ist die Errichtung und der Betrieb von Biogasanlagen, die fast ausschließlich auf Basis von Gülle betrieben werden. Die bei der Erzeugung von Biogas anfallenden Gärreste werden in einem neu entwickelten, aufwändigen Verfahren vollständig aufbereitet. Es verbleibt ein hochwertiger Dünger, der wieder in landwirtschaftlichen Ackerbauregionen eingesetzt werden wird, und gereinigtes Wasser. Das erzeugte Biogas wird in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist und von RWE Energy vertrieben. Damit setzen die Partner ein wegweisendes Kreislaufkonzept zur energetischen Nutzung von Biomasse um.

Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Innogy: „Mit dieser Kooperation wollen wir die Entwicklung von Biogas einen großen Schritt voranbringen. Die Bedingungen hierzulande sind ideal, denn die Einspeisung ist angesichts des dichten Erdgasnetzes selbst in dünn besiedelten Gebieten möglich.“ Einmal in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist, kann Biogas an praktisch jedem Ort zu Strom oder Wärme umgewandelt werden.

Der Baubeginn der ersten Pilotanlage im Münsterland (Kreis Borken) ist nach derzeitigem Planungsstand bereits für September dieses Jahres geplant. Die Inbetriebnahme könnte dann im Frühjahr 2010 erfolgen. Die Anlage soll auf 9 MWth ausgelegt sein und könnte damit jährlich 60 GWh Biogas und 8 GWh Strom in das öffentliche Gasnetz einspeisen. Damit könnten umgerechnet rund 2.500 Haushalte im Jahr rund um die Uhr mit Gas versorgt werden. Daneben ist auch eine Direktverstromung in Kraft-Wärme-Kopplung am Standort geplant. Als Substrate werden zu 90 Prozent Gülle und Güllefeststoffe eingesetzt, insgesamt 200.000 Tonnen. Die verbleibenden 10 Prozent sollen aus sogenannten landwirtschaftlichen Zwischenfrüchten bestehen, beispielsweise Sonnenblumen oder Gras. Die Verwertung von landwirtschaftlichen Hauptfrüchten, wie Mais oder Getreide, ist dagegen im Nutzungskonzept ausgeschlossen, um nicht in Konkurrenz zur Produktion von Nahrungsmitteln zu treten.

Für die Realisierung und den Betrieb der ersten Biogasanlage des neuen Typs gründen die Landwirtschaft und RWE Innogy eine Projektgesellschaft. Zudem übernimmt die Landwirtschaft die Beschaffung der Substrate, die Aufbereitung der Gärreste und die Vermarktung des entstandenen Düngers. Gemeinsam werden RWE Innogy und der WLV die technologische Entwicklung des neuen Verfahrens zur Umwandlung der Gärreste in hochwertigen Dünger weiter optimieren. Bei erfolgreichem Betrieb der Pilotanlage sind weitere Anlagen in der Region geplant. RWE Innogy will das Konzept zudem auf weitere Regionen in Deutschland und Europa ausweiten.

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