29.04.2014, 12:03 Uhr

Ölpest im Münsterland: Bislang 200.000 Liter Rohöl ausgelaufen

Münster – Experten und Verantwortliche gewinnen im Zusammenhang mit der Öl-Verpestung im Amtsvenn bei Gronau-Epe im westlichen Münsterland zunehmend den Eindruck, dass das Öl tatsächlich aus der unterirdischen Salzkaverne S 5 quillt. Insgesamt sind bislang bereits etwa 200.000 Liter Rohöl ausgetreten und haben den Boden verseucht. Die Reinigungsarbeiten dürften Jahre andauern.

Wie die Bezirksregierung Arnsberg nun offiziell erklärt hat, haben die Ergebnisse der Sondierungsarbeiten deutliche Hinweise auf den Ölpfad erbracht: Diese Hinweise, welchen Weg das Erdöl nimmt, verstärken den Eindruck, dass das Öl direkt aus der Salzkaverne S 5 stammt.

Weitere Bohrungen und Spezialfirmen notwendig

Seit Montag wird 80 Meter von der Kaverne entfernt eine Bohrung durchgeführt, die durch Ton- und Mergelschichten bis in ca. 220 Meter Tiefe gehen wird. Die Bohrung soll weitere Erkenntnisse über die Ursache und mögliche Wegsamkeiten innerhalb der Geologie liefern. Hierzu werden weitere High-Tech-Unternehmen hinzugezogen.

Kavernen-Betreiber versichert: Ölfluss wurde gestoppt

Insgesamt sind in Gronau im Bereich der unterirdischen Lagerstätte in einer alten Salzkaverne bislang schätzungsweise 200.000 Liter Öl ausgelaufen. Wie der WDR berichtet, kommen auch diese Angaben von der Bezirksregierung Arnsberg. 35.000 Liter Erdöl seien bereits abgesaugt worden. Es bleiben also noch 165.000 Liter, die in dem geschützten Moor- und Heidegebiet Amtsvenn bei Gronau-Epe unkontrolliert an die Erdoberfläche getreten sind und sich noch dort im Erdreich befinden. Der Betreiber des Öllagers in Gronau habe WDR-Angaben zufolge versichert, dass inzwischen kein weiteres Öl mehr auslaufe. Der Grund: die Salzkaverne steht jetzt nicht mehr unter Druck.

Grundwasser verseucht – Trinkwasser noch nicht gefährdet

Hinsichtlich der Grundwasser-Verschmutzung erklärte die Bezirksregierung, dass an mehreren der vorsorglich ausgebrachten Wassermessstellen Ölspuren im oberflächennahen Grundwasser festgestellt worden waren. Um einen sofortigen Schutz gegen weiteres Abfließen des oberflächennahen Grundwassers zu gewährleisten, wird eine abdichtende Schlitzwand hergestellt. Die Schutzwand soll bis in die geologisch abdichtende Tonschicht reichen.

Für die weiter entfernten Trinkwasserentnahmestellen werden unter Einbindung eines Gutachters die Kontrolle des Grundwassers gewährleistet, so die Bezirksregierung. Ein Frühwarnsystem und Kontrollmessungen sollen die Sicherheit der Trinkwasserversorgung jederzeit gewährleisten.

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