20.09.2016, 17:16 Uhr

Solarworld streicht 500 Arbeitsplätze wegen Preisdumping

Freiberg/Arnstadt – Der deutsche Solarkonzern Solarworld will in Ostdeutschland mehrere Hundert Mitarbeiter entlassen. Grund dafür sind die Dumpingpreise auf den internationalen Märkten.

Der Bonner Soiarkonzern Solarworld will bis zum Jahresende 2016 insgesamt 500 Zeitarbeitnehmer an den Unternehmens-Standorten in Sachsen und Thüringen entlassen.

Entlassungen wegen PV-Dumpingpreisen

Konzernsprecher Milan Nitzschke bestätigte auf Anfrage von IWR Online, dass Solarworld in zwei Runden zum 1. Oktober und zum 1. Dezember zusammen 500 Zeitarbeiter entlassen werde. Davon sollen etwa 300 Mitarbeiter auf den Standort Freiberg in Sachsen und 200 auf den Standort Arnstadt in Thüringen entfallen. Nicht betroffen sind fest angestellte Mitarbeiter.

Nitzschke zu den Gründen: "Wir erleben gegenwärtig wieder massives Dumping auf dem Solarmarkt. Nachdem China seine Solarförderung für das zweite Halbjahr abrupt ausgebremst hat, drängen erneut große Mengen chinesischer Überproduktion zu Preisen weit unter Herstellkosten auf die Märkte. Dies setzt Solarunternehmen überall auf der Welt unter Druck."

Solarworld erwartet Markbelebung für Deutschland

Solarworld sei Europas und Amerikas größter Hersteller in der Solarindustrie, so Solarworld-Sprecher Nitzschke weiter. "Aber auch wir müssen uns mit geeigneten Maßnahmen an die aktuelle Situation anpassen. Dazu gehören die Reduzierung der Produktionsmengen für das vierte Quartal und die Reduzierung von Zeitarbeit", so Nitschke. Man bedaure die Maßnahmen und sei zuversichtlich, nach Wiederbeleben des Solarmarktes Fertigung und Beschäftigtenzahl wieder zu erhöhen.

Im Sommer hatte Solarworld die Verabschiedung des neuen Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) begrüßt und mit einer Markbelebung gerechnet. Aufgrund der sinkenden Kosten für Solaranlagen und gleichbleibender PV-Vergütung nach dem EEG erwarte das Unternehmen bald eine Marktbelebung, hatte Solarworld noch im Juli 2016 erklärt.

Quelle: IWR Online

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