02.02.2017, 08:38 Uhr

Hendricks will Autofahrten in Großstädten reduzieren

Berlin - Das Bundesumweltministerium hat ein neues Förderprogramm aufgelegt, mit dem aktive Mobilität gefördert und Autofahrten insbesondere in Städten reduziert werden sollen. Zunächst starten Projekte in vier deutschen Großstädten.

Im Fokus des Förder- und Forschungsprojektes stehen Radfahrer, Fußgänger und Kinder. In Aachen, Kiel, Köln und Leipzig soll bis Mitte 2019 in Modellprojekten erprobt werden, wie der Fuß- und Radverkehr gefördert werden kann.

Hendricks stärkt in vier deutschen Großstädten Alternativen zum Auto

Im Rahmen einer Initiative für mehr aktive Mobilität hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) die Förderung von Modellprojekten in vier deutschen Großstädten begonnen. Ziel der Projekte ist es zu erproben, wie der Fuß- und Radverkehr gefördert und der Straßenraum als attraktives Wohnumfeld zurückgewonnen werden kann. Bis Mitte 2019 sollen dafür in Kiel, Köln, Aachen und Leipzig soll rund 1 Million Euro investiert werden.

Premium-Fußweg und Radvorrangroute

Umwelt- und Bauministerin Barbara Hendricks sieht große Potentiale für Mobilität jenseits des Autoverkehrs. „Jede zweite Autofahrt ist heute kürzer als fünf Kilometer – für viele Wege sind das Fahrrad oder die eigenen Füße deshalb eine echte Alternative.“ Konkrete Details zum Forschungsprojekt „Aktive Mobilität in städtischen Quartieren“ sind ebenfalls bereits bekannt und unterscheiden sich in den vier Modellstädten deutlich voneinander. So sollen im Suermondt-Viertel der Stadt Aachen beispielsweise eine Premiumroute für den Fußverkehr sowie eine Radvorrangroute entstehen, während im norddeutschen Kiel der Fokus auf der Schaffung kinderfreundliche Straßenräume liegt. Im Kölner Viertel Altstadt Süd sollen Multifunktionsflächen für Aufenthalt, Spiel und Begegnung auf ehemaligen Parkplätzen entstehen. Auch die Bürger sollen sich einbringen: So sollen laut BMUB im Leipziger Stadtteil Stötteritz die Schritte der Lärmaktionsplanung unter Bürgerbeteiligung stattfinden.

Förderung von Alternativen zum PKW

Das Projekt „Aktive Mobilität in städtischen Quartieren“ gehört zum Förderrahmen des neuen Forschungsfeldes Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt). Mit an dem Projekt beteiligt ist unter anderem auch der Lehrstuhl und das Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen. Ziel des Gesamtprojektes ist eine Förderung von Alternativen zum PKW. Dies soll anhand einer Neuordnung des öffentlichen Raums und ergänzender Maßnahmen in den Modellquartieren erprobt werden. Aus den sich anschließenden Forschungen soll die Effektivität einzelner Maßnahmen ermittelt werden um die Ergebnisse auf andere Städte und Kommunen übertragen zu können. Neue gemeinschaftliche Mobilitätsangebote, etwa Car-Sharing oder Pedelec-Verleihsysteme, sind ebenfalls Gegenstand der Arbeiten.

Quelle: IWR Online

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