10.04.2017, 11:44 Uhr

EEG-Kontostand steigt auf über fünf Milliarden Euro

Münster – Der Überschuss auf dem EEG-Konto ist im März 2017 auf einen neuen Rekord-Stand von über 5 Milliarden Euro gewachsen. Zuletzt überstieg der Kontostand vor knapp zwei Jahren die Marke von 5 Milliarden Euro.

Das Umlagekonto nach dem Erneuerbare-Energien–Gesetz (EEG), das von den vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland geführt wird, weist zum Ende März 2017 einen Überschuss von 5,13 Mrd. Euro aus, so viel wie niemals zuvor.

EEG-Kontostand wächst auf 5,1 Milliarden Euro

Der Kontostand auf dem EEG-Konto beträgt zum Stichtag 31. März 2017 5,13 Milliarden Euro (Feb. 2017: 4,57 Mrd. Euro). Damit steigt das EEG-Konto auf den höchsten Stand aller Zeiten. Der Überschuss auf dem EEG-Konto war bislang nur einmal über die Marke von 5 Mrd. Euro gestiegen. Im April 2015, vor knapp zwei Jahren, betrug der Überschuss 5,06 Mrd. Euro.

Nach Rekordmonat: Zuwachs sinkt im März 2017 auf 560 Mio. Euro

Die Einnahmen überstiegen die Ausgaben im März 2017 um 557 Mio. Euro. Im Vormonat Februar 2017 war der Kontostand erstmals in einem Monat um mehr als eine Milliarde angewachsen. Die Einnahmen sind im März 2017 mit 2,39 Mrd. Euro leicht gegenüber dem Vormonat gesunken (Feb. 2017: 2,42 Mrd. Euro), während die Ausgaben im März auf 1,83 Mrd. Euro gestiegen sind (Feb. 2017: 1,40 Mrd. Euro).

Unter die Ausgaben fallen vor allem die Vergütungs-Zahlungen an die Betreiber von EEG-Erzeugungsanlagen. Zu den Einnahmen des EEG-Umlagekontos zählen insbesondere die Einzahlung der EEG-Umlage durch die Stromkunden sowie die Vermarktungserlöse des EEG-Stroms an der Strombörse.

Wie die EEG-Umlage funktioniert

Die EEG-Umlage für den Ökostrom ist keine Förderung oder Subventionierung aus Staats- bzw. Steuermitteln. Tatsächlich funktioniert das Prinzip der EEG-Umlage wie ein Fonds mit Einnahmen (u.a. Verkauf des Ökostroms an der Börse, vermiedene Netzentgelte) und Ausgaben (Vergütungszahlungen an die Anlagen-Betreiber). Der Öko- oder Grünstrom muss zwangsweise an der Börse als "Graustrom" verkauft werden, die Einnahmen werden auf ein privatwirtschaftliches EEG-Konto eingezahlt. Steigen die Strompreise an der Börse (Spotmarkt) beispielsweise wegen des Ausfalls von Kraftwerken oder hoher Nachfrage aus dem Ausland, sinkt die EEG-Umlage und umgekehrt. Nur der Fehlbetrag bzw. die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ist die EEG-Umlage. Alle Positionen werden im EEG-Umlagekonto mit Ausgaben und Einnahmen aufgeführt.

Quelle: IWR Online

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