17.10.2017, 10:55 Uhr

Batterie-Spezialisten Voltabox und Varta an die Börse

Delbrück/Ellwangen – Batteriespeicher gewinnen auch im Rahmen der Energiewende an Bedeutung. Sie können die schwankende Stromerzeugung aus Solar- und Windenergieanlagen ausgleichen und werden zudem insbesondere im Bereich der Elektromobilität benötigt. Ein Trend, der sich auch an der Börse widerspiegelt.

Batterie-Hersteller aus Deutschland drängen an die Börse. So hat die Voltabox AG aus Delbrück, die unter anderem Batteriesysteme im Bereich der Elektromobilität anbietet, bereits einen beachtlichen Börsengang hingelegt. Zudem meldet der Batterie-Hersteller Varta aus Ellwangen für das laufende IPO ebenfalls eine gute Nachfrage.

Voltabox gelingt starkes IPO – zehnfache Überzeichnung

Die Voltabox AG aus Delbrück in Nordrhein-Westfalen hat insgesamt 6,325 Mio. Aktien bei Investoren platziert. Die Notierungsaufnahme der Aktien der Voltabox AG erfolgte im regulierten Markt der Frankfurter Börse (Prime Standard, WKN A2E4LE). Zum Platzierungspreis von 24 Euro sei der Börsengang der Voltabox AG rund zehnfach gezeichnet gewesen. Das gesamte Platzierungsvolumen lag bei rund 152 Mio. Euro, wobei der Gesellschaft etwa 140 Mio. Euro als Bruttoemissionserlös zufließen. Der Streubesitz beträgt etwa 40 Prozent. Die Muttergesellschaft paragon AG beabsichtigt auch langfristig, Mehrheitsaktionärin von Voltabox zu bleiben. Die Aktie notiert inzwischen bereits bei 31,43 Euro, das entspricht einer Marktkapitalisierung von fast 200 Mio. Euro.

Batteriesysteme für Gabelstapler, Bergbaufahrzeugen und Busse

Voltabox entwickelt und produziert Batteriesysteme für spezielle industrielle Anwendungen sowie hochwertige Lithium-Ionen-Batterien für den Massenmarkt. Unter anderem werden Voltabox-Lösungen in Gabelstaplern, Bergbaufahrzeugen, Oberleitungsbussen für den öffentlichen Nahverkehr sowie in fahrerlosen Transportsystemen eingesetzt. Das Unternehmen mit gut 90 Mitarbeitern an den Standorten Delbrück, Austin (USA) und Aachen, hat im Jahr 2016 etwa 14,5 Mio. Euro umgesetzt und dabei einen Verlust auf Ebene des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 3,7 Mio. Euro erwirtschaftet.

Varta verkürzt Angebotszeitraum wegen starker Nachfrage

Auch die Varta AG aus Ellwangen in Baden-Württemberg, Muttergesellschaft der Varta Microbattery GmbH und der Varta Storage GmbH, geht bei guter Nachfrage an die Börse. Der Varta-Vorstand hat am Sonntag (15.10.2017) beschlossen, den Zeitplan für den Börsengang aufgrund der starken Investorennachfrage nach Aktien des Unternehmens zu beschleunigen. Der Angebotszeitraum, der am 11. Oktober 2017 begann, endet nun am 18. statt erst am 24. Oktober 2017. Die Erstnotierung der Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse sowie der erste Handelstag sind nun bereits für den 19. Oktober geplant. Das Gesamtemissionsvolumen wird zwischen 224,3 und 232,9 Mio. Euro liegen, wobei auch eine Kapitalerhöhung von 150 Mio. Euro umgesetzt wird. Die Marktkapitalisierung würde sich am oberen Ende der Preisspanne von 15 bis 17,50 Euro je Aktie auf rund 670 Mio. Euro belaufen.

Varta will Erlöse aus dem Börsengang in den Ausbau der Kapazitäten stecken

Die der Varta AG zufließenden Mittel in Höhe des erwarteten Bruttoemissionserlöses von 150 Mio. Euro sollen zum Großteil dem Ausbau der Produktionskapazitäten der operativen Töchter dienen. So sollen etwa 80 Mio. Euro in die Ausweitung der Produktionskapazität von wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Mikrobatterien investiert werden und rund 30 Mio. Euro für den Aufbau einer neuen Produktionslinie für Zink-Luft-Hörgerätebatterien. Im Jahr 2016 hatte Varta ein geplantes IPO wegen des ungünstigen Marktumfelds kurzfristig abgeblasen.

Quelle: IWR Online

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