IWR-Start | News | Windenergie | Offshore Windenergie | Solarbranche | Bioenergie | Energiejobs | Intern
Energiejobs-Newsletter | RENIXX World | Veranstaltungen | Stromwechsel | Newsletter | |
 
20.11.2017, 10:34 Uhr Meldung drucken | Artikel empfehlen

Was von der Weltklimakonferenz bleibt

Bonn/Berlin – Die 23. Auflage der Weltklimakonferenz in Bonn ist zu Ende gegangen. Große Erwartungen waren im Vorfeld nicht an diese Mammutveranstaltung gerichtet worden, dennoch spricht die Bundesregierung von "wichtigen Fortschritten bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens".

Auf der COP23, der diesjährigen Weltklimakonferenz mit insgesamt 22.000 Teilnehmern und gut 4.500 Herlfern, war Deutschland technischer Gastgeber, während die Präsidentschaft beim Pazifik-Inselstaat Fidschi lag. Ein derart bedeutendes Abkommen wie Ende 2015 in Paris stand nicht zur Debatte, sondern lediglich wichtige Details für die Umsetzung des Pariser Klimavertrags. Allerdings wurde während der Veranstaltung in Bonn auch bekannt, dass die globalen CO2-Emissionen trotz aller Bemühungen in 2017 wohl weiter ansteigen werden.

Aufgabe: Ambitionsmechanismus für höhere Klimaschutzziele in Gang setzen
Das Bundesumweltministerium stellte zum Ende der Bonner Konferenz fest, dass die 197 Vertragsparteien wichtige Fortschritte bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht hätten. Der sogenannte Talanoa-Dialog solle im Laufe des nächsten Jahres die Staatengemeinschaft zu ambitioniertem Handeln ermutigen, um die globale Klimaschutzlücke zu schließen. Talanoa ist ein fidschianischer Begriff für einen Austausch mit allen Beteiligten. Hintergrund: Weil die aktuellen Klimaziele unter dem Pariser Abkommen in der Summe noch nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, soll die Staatengemeinschaft mit der Zeit immer ehrgeiziger werden, von einem Ambitionsmechanismus ist die Rede, der nun Talanoa Dialog geprobt werde. Unter Führung von Fidschi und Polen soll er im Laufe des nächsten Jahres Beiträge aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenfassen.

Wie sollen Treibhausgas-Emissionen gemessen werden?
Konkreter, wenn auch nicht beschlossen, sondern nur vorbereitet, wurde das sogenannte Regelbuch. Darin sind die Ausführungsbestimmungen für das Pariser Abkommen enthalten. Dabei geht es zum Beispiel um die wichtige Frage, wie die Staaten ihre Treibhausgasemissionen messen und darüber berichten. In Bonn wurden zu allen Fragen Texte entwickelt, die bis zur Weltklimakonferenz in Kattowitz 2018 schlussverhandelt werden können.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Wir haben in Bonn große Fortschritte gemacht, und zwar beim Verhandeln und beim Handeln. Damit hat die Konferenz die Erwartungen voll erfüllt. Uns ist ein wichtiger Zwischenschritt gelungen auf dem Weg zur Konferenz in Kattowitz in einem Jahr, wo die Umsetzungsregeln von Paris beschlossen werden sollen.“

Kohleausstiegs-Allianz und Experteneinschätzungen
Neben den Bemühungen um ambitioniertere Klimaschutzziele und den Formulierungen für das Regelwerk hat eine neu vorgestellte Kohleausstiegs-Allianz für Aufsehen gesorgt. Knapp 20 eigenständige Staaten sowie weitere Regionen haben sich unter Führung von UK und Kanada dazu entschlossen, auf Kohle zur Energiegewinnung zu verzichten. Die Zahl der Unterstützer soll zügig auf 50 wachsen. Deutschland ist nicht dabei.

Insgesamt geben Experten eher zuückhaltende Bewertungen zur COP23 ab. Prof. Niklas Höhne vom Newclimate Institute in Köln erklärte gegenüber dem Deutschlandfunk: "Ein bisschen ist passiert, aber leider noch viel zu wenig." Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), spricht von einer starken Symbolik. Damit es aber nicht bei bloßer Symbolpolitik bleibe, müsse Deutschland jetzt auch wirklich seine CO2-Emissionen schnell und stark senken, forderte Schellnhuber.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2017


Mehr Nachrichten und Infos aus der Regenerativen Energiewirtschaft
Globale Kohleausstiegs-Allianz soll schnell wachsen
Wieso Forscher mit steigenden CO2-Emissionen rechnen
Merkel im Klimaschutz-Dilemma
Aktuelle E&M-Umfrage: Kaum mehr Bewegung auf dem Ökostrommarkt
juwi nimmt zwei Solarkraftwerke in der Türkei in Betrieb
Energieexpertise und Beratung bei DNV GL
Energiejobs: FZ Jülich sucht Wissenschaftsjournalist (w/m)
Bewerten Sie diese Meldung:
Sehr interessant | Interessant | Geht so | Uninteressant  

Meldung drucken | Artikel empfehlen
 

Aktuelle IWR-Ticker-Meldungen:


26.04.2024 - Meilenstein für EE-Ausbau: Bundestag gibt grünes Licht für Solarpaket I
25.04.2024 - Wachstumsmarkt: Plug Power steigert Elektrolyseur-Verträge auf insgesamt 4,5 GW weltweit
25.04.2024 - Deutsche Windtechnik und japanische Meidensha Corporation planen führenden unabhängigen Onshore-Windenergiedienstleister
24.04.2024 - Eon: Hochlauf des nationalen Wasserstoff-Marktes wird durch Investitionsstau gebremst
24.04.2024 - Hannover Messe 2024: Habeck stellt Fortschrittsbericht von Deutsch-Norwegischer Wasserstoff-Task-Force vor
23.04.2024 - Grüner Stahl: Salzgitter und Uniper unterzeichnen Vorvertrag für grünen Wasserstoff
23.04.2024 - Erster netzdienlicher Elektrolyseur für grünen Wasserstoff in Südbayern startet
22.04.2024 - Netzanschluss-Gipfel: BMWK, BNetzA und Verbände diskutieren Lösungen zur Beschleunigung von Netzanschlüssen
22.04.2024 - Börse KW 16/24: RENIXX taucht ab - Innergex: 30-Jahres PPA - Goldbeck: Rekord PV-Park in Bau - Nordex: Aufträge in Q1 verdoppelt - MOL Gruppe setzt auf Plug Power
19.04.2024 - Schnellerer Ausbau und mehr Akzeptanz für Wind und Solar - Niedersächsischer Landtag verabschiedet Windgesetz
18.04.2024 - 19 Prozent Einkommensverlust weltweit: Schäden durch den Klimawandel übersteigen Vermeidungskosten mehrfach
16.04.2024 - Nach dem Atomausstieg in Deutschland: Regenerative Stromerzeugung steigt deutlich, fossile Stromerzeugung geht weiter zurück
16.04.2024 - Ampel-Fraktionen einigen sich beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket
15.04.2024 - LEAG baut grünes Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum in Sachsen

 
 
 

Business- und Wirtschaftsthemen Erneuerbare Energien

  

Suche in IWR - Newsticker Original-Pressemitteilungen


© IWR - Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien

IWR Digitale Medien - One Stop Media Shop für die Energiewirtschaft
Pressemitteilungen IWR-Pressedienst.de | Marketing Energiefirmen.de | Recruiting Energiejobs.de | Termine Energiekalender.de |

Energienetzwerk der Energiewirtschaft und Branchenverbund
iwr.de | Windbranche.de | Offshore-Windenergie | Solarbranche.de | Bioenergie-Branche | Solardachboerse.de | RenewablePress.com | RenewableEnergyIndustry | Windindustry | Offshore-Windindustry | Energiefirmen | Energiespeicher | Energieeffizienz | Klimaschutz | Windkalender | Stromkalender

Verbraucherportale Energie - Strom- und Gasanbieter
Strompreisrechner.de | Stromtarife.de | Solardachboerse.de | Energiehandwerker.de


Home-IWREnglishWindenergieSolarenergieWasserkraftBioenergieGeoenergieEmail/Kontakt