22.10.2007, 16:00 Uhr

Medien am Sonntag: Steigt Öl auf 100 Dollar pro Fass? Stromversorger in der Kritik - Stromtarife plus 10 Prozent

Münster - Die steigenden Öl- und Strompreise standen im Mittelpunkt der Medien am letzten Wochenende. "Explosive Preise für Gas und Strom" tituliert die Welt am Sonntag (WamS) vom 21.10.2007 und schreibt, dass die Empörung über die Energieversorger wächst. In einem weiteren Artikel über E.on-Chef Bernotat "Vostand unter Vollast" stellt die WamS fest, dass E.on ebenso wie die übrige Energiebranche inzwischen fast jeden Rückhalt in der Politik verloren habe. Volksvertreter würden sich längst mit immer neuen Vorschlägen überbieten, die Macht der Energiekonzerne in Deutschland endgültig zu brechen. Auch Bundeskanzlerin Merkel attackiert die Stromkonzerne und sagte der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), es müsse eins zu eins nachvollziehbar sein, worauf die Mehrkosten beruhten. Merkel zweifle an der Begründung der Energieversorger, so die FAZ vom Samstag, 20.10.2007. Bundesumweltminister Gabriel sagte der Süddeutschen Zeitung, dass angesichts des derartigen Verhaltens nichts anderes übrig bleibe, als die Gangart zu verschärfen.
Während die Politik die Preiserhöhungen kritisiert, hätten die angekündigten Preissteigerungen bei zahlreichen Bankstrategen zu höheren Gewinnschätzungen und Anhebung der Aktien-Kursziele bei den Versorgern geführt, schreibt die Welt vom 20.10.2007. Die Banker gehen nach Einschätzung der Zeitung davon aus, dass der Preisanstieg nicht allein auf die von E.on als Grund angeführten höheren Beschaffungskosten zurückzuführen ist, "sondern letztendlich auch die Erträge der Unternehmen weiter beflügelt." Auch die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung widmet sich dem Stromthema und fragt: "Alarm im Vierstromland: Wo sind die Preisbrecher?". Die Stromkonzerne könnten die Preise aus einem einfachen Grund erhöhen, denn der Markt funktioniere nicht, so die FAZ-Sonntagszeitung.
Ölpreis nahe 100 Dollar pro Fass
Seidem der Ölpreis bei 90 Dollar pro Fass angelangt ist, sieht Die Welt den "Countdown zum 100-Dollar-Öl" und zeigt den Lesern auf, welche Fonds, Zertifikate oder Aktien die Anleger haben sollten. Gleichzeitig gefährde der Rekord-Ölpreis die Konjunktur, so die Zeitung. Merril Lynch hält laut Handelsblatt bei einem unerwartet kalten Winter oder einer ernsthaften politischen Krise in Nahost einen Sprung auf 100 Dollar je Barrel möglich. Für die internationalen Ölkonzerne werde es immer schwerer, neue Ressourcen zu erschließen, so das Handelsblatt weiter, denn die technischen Herausforderungen würden zunehmend steigen und in den Bilanzen Spuren hinterlassen.
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Quelle: iwr/stromtarife/22.10.07/