13.12.2007, 10:04 Uhr

Energie heute: Keine Einigung auf Bali in Sicht? - USA als Bremsklotz

Münster - Die Beratungen auf der Weltklimakonferenz auf Bali sind festgefahren. Einen Tag vor Ende des Gipfels kritisieren Umweltorganisationen die USA-Delegation, die Verhandlungen zu torpedieren. Insbesondere auf Zugeständnisse gegenüber den Entwicklungsländern lassen sich die USA nicht ein. Auch die von den Ländern schon jetzt geforderten definitiven Reduktionsziele lehnt die US-Delegation weiterhin ab. Die Delegation sprach sich für einen offenen Prozess aus und wolle sich nicht durch jetzt schon definierte Ziele alternative Wege verbauen. Die Verhandlungen stünden schließlich erst am Anfang. An einer Nachfolgeregelung für das Kyoto-Protokoll will die USA sich grundsätzlich beteiligen, betonte die Leiterin der US-Delegation Paula Dobriansky. Gleichzeitig wurde noch einmal auf den Ansatz der USA verwiesen, die Länder mit den höchsten Emissionen separat an einen Tisch zu bringen. Solch ein Treffen sei für Januar geplant. Der Chef des UNO-Klimasekratariats, Yvo de Boer, zeigte sich besorgt über die schwierigen Beratungen. Er rief die Vertreter der Länder auf Bali noch einmal auf, bis zum Freitagmittag zu einem Ergebnis zu kommen. Auf Vorschlag der indonesischen Gastgeber wurde eine Kommission von 40 Ministern gebildet, um die Verhandlungen in den noch strittigen Fragen voranzubringen. Die Gruppe, der auch Bundesumweltminister Gabriel angehört, nahm am gestrigen Nachmittag ihre Beratungen auf. Debatten gab es zudem noch über die Höhe der Mittel für den geplanten Anpassungsfonds zur Bewältigung von Klimafolgen.
Desaster auf norwegischer Ölplattform
Bei einem Verladevorgang von Rohöl ist bei einer Bohrplattform im Statfjord-Ölfeld in der norwegischen Nordsee eine erhebliche Menge Öl ausgetreten. Wie die Sprecherin der zuständigen Behörde für Umweltschutz in der Ölindustrie Inger Anda mitteilte, sind nach derzeitigem Stand rd. 24.000 Barrel in die Nordsee gelaufen. Dies sei nach einem Vorfall im Jahr 1977 die zweitgrößte ausgelaufene Menge in der Geschichte Norwegens. Nach Angaben des Plattformbesitzers StatoilHydro haben in der Nacht zwei Schiffe permanent den Ölteppich beaobachtet. Nach den letzten Angaben vom Mittwochnachmittag erstreckte sich der Teppich über eine Fläche von 23 qkm. Weitere Schiffe seien zur Unfallstelle zur Beobachtung und Untersuchung des Vorgangs unterwegs.
US Energy Bill: Abstimmung im US-Senat
Heute wird der US-Senat über ein Gesetzespaket im Rahmen der "US energy bill" zum Ausbau regenerativer Energien abstimmen. Darin vorgesehen sind u.a. die Erhöhung von Steuervergünstigungen (tax credits) für erneuerbare Energien, die nach und nach Öl- und Gas ersetzen sollen. Am 6. Dezember hatte das US-Abgeordnetenhaus bereits für die vorgesehenen Fördergelder in Höhe von 21 Mrd. US-Dollar positiv abgestimmt. Sollte auch der Senat für das neue Gesetzespaket stimmen, könnte US-Präsident George Bush die letztendliche Verabschiedung allerdings noch durch ein Veto verhindern.
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Quelle: iwr/13.12.07/