04.02.2008, 12:18 Uhr

Medien am Sonntag: Strompreisgarantien mit Vorsicht betrachten - Neue Kohlekraftwerke für Deutschland werden teuer

Münster - Anfang Februar haben einige Stromversorger ihre Tarife erneut angehoben. Glücklich schätzen können sich diejeinigen, die einen Vertrag mit Preisgarantie abgeschlossen haben. Immer mehr Anbieter wollen mit solchen Zusatzleistungen neue Kunden gewinnen und alte Kunden binden. Doch muss der Verbraucher dabei schon genauer hinschauen, um am Ende nicht doch noch mehr zahlen zu müssen. Dies geht aus einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hervor. Wer einen Vertrag mit Preisgarantie unterschreibt, sollte darauf achten, dass alle Bestandteile des Stromtarifs festgeletgt sind, heißt es in dem Bericht. Das beinhalte sowohl den jährlichen Grundpreis als auch den Arbeitspreis je verbrauchter kWh. Trotz Preisgarantie hätten Stromkunden der E.on-Tochter "E wie einfach" eine Preiserhöhung erhalten, da sich diese Garantie nur auf den Arbeitspreis bezogen hatte und nicht zusätzlich auch auf den Grundtarif, der nun angehoben wurde. Oft müsse man zudem für eine 12-monatige Preisgarantie einen Aufpreis zahlen.
Neue Kohlekraftwerke für Deutschland werden teuer
Vattenfall lässt derzeit ein Braunkohlekraftwerk im sächsischen Boxberg bauen. Der weltweit modernste und effizienteste Großdampferzeuger, heißt es in einem Artikel des Tagesspiegels. Bei der ursprünglichen Planung des 650 MW-Kraftwerks vor rd. fünf Jahren war Vattenfall von einer Investitionssumme von 670 Mio. Euro ausgegangen. Aufgrund der in den Medien oft zitierten Überhitzung des Kraftwerksmarktes seien die Kosten momentan bis auf 900 Mio. Euro angewachsen, heißt es. Innerhalb eines halben Jahres seien die Preise um ein Viertel gestiegen. Aus diesem Grund hatte auch Rhein-Energie kürzlich auf den Bau eines 800 MW-Steinkohlekraftwerks verzichtet. Neben der hohen Nachfrage durch Energieerzeuger - derzeit sind 20 größere Anlagen mit einer Leistung von 9000 MW im Bau - sei die derzeitige Situation auch auf die gestiegenen Rohstoffpreise wie z.B. beim Stahl zurückzuführen.
Alternative Antriebe für Tanker und Containerschiffe
Während das Handelsvolumen auf Überseerouten und Containerschiffe immer größer werden, steigen Kraftstoffverbrauch und Umweltbelastung. Etwa 90.000 Handelsschiffe befahren einem Bericht der Welt am Sonntag zufolge derzeit die Weltmeere. Ein Containerschiff verbrauche täglich 100 t Kraftstoff bei einem Preis von momentan 450 Dollar pro Tonne. Die Schiffsbauer setzen deshalb auf effizientere Antriebstechnologien. Um Kraftstoff zu sparen lohnt es sich dem Berich zufolge z.B., die Abgaswärme zurückzugewinnen und über einen zusätzlichen Elektromotor den Dieselmotor zu entlasten. Auch das Einsparpotenzial bei neuen Rumpf- und Propellerformen sei noch sehr hoch. Andere Wege will man beim Einsatz von Windenergie bei Schiffen gehen. So sollen herkömmliche Segel auf die modernen Schiffe zurückkehren. Neue Technologien, wie zum Beispiel der Einsatz von Flettner-Rotoren oder Lenkdrachen, die in 90 bis 300 Metern Höhe das Schiff ziehen, befinden sich derzeit in den ersten praktischen Anwendungen. Mit Hilfe der Lenkdrachen ließen sich die Kosten für den Kraftstoff von täglich 9000 Dollar auf 2000 Dollar senken und zusätzlich Emmissionen einsparen.
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Quelle: iwr/stromtarife/04.02.08/