04.03.2008, 09:27 Uhr

Energie heute: Politiker wollen Verstaatlichung des Stromnetzes - Zahl der Holzheizungen nimmt zu

Münster - Verbraucherschützer und Vertreter der Grünen und der SPD haben sich für eine Verstaatlichung des Stromnetzes in Deutschland ausgeprochen. Die dadurch erreichte Neutralität führe zu mehr Wettbewerb. Hintergrund ist der geplante Verkauf des Versogungsnetzes von E.ON. Medienberichten zufolge habe sich Bundeskanzlerin Merkel allerdings bereits gegen eine solche Verstaatlichung ausgesprochen. Auch aus Sicht der Bundesnetzagentur ist eine Verstaatlichung der Stromnetze in Deutschland nicht notwendig. Die Balance zwischen der Notwendigkeit einer sicheren Stromversorgung, den notwendigen Investitionen und dem Einsatz von Privatkapital könne auch ohne den Staat gehalten werden, so der Chef der Bundesnetzagentur Matthias Kurth in einem Interview mit der Financial Times Deutschland. Die Strategie der vergangenen Jahre, privates Kapital auch für die Infrastruktur zu mobilisieren habe sich aus Sicht von Kurth bewährt. In diesem Zusammenhang verwies Kurth auch auf die positiven Erfahrungen im Telekommunikationssektor. Behauptungen, der Betrieb eines Stromnetzes sei wegen einer strengen Regulierung der Netzentgelte mittlerweile nicht mehr rentabel, wies Kurth zurück. So forderte der Chef der Deutschen Energieagentur (Dena), Stephan Kohler, einem Bericht des Handelsblatts zufolge eine Überprüfung der Regulierungspraxis der Bundesnetzagentur. Offenbar sei durch die Regulierung der Netze inzwischen der Anreiz nicht mehr besonders groß, sich auf diesem Gebiet wirtschaftlich zu betätigen, heißt es.
Zahl der Holzheizungen nimmt zu
Im Jahr 2008 wird nach Einschätzung des Deutschen Energie-Pellet-Verbands e.V. (DEPV) der Bestand an Pelletheizungen in Deutschland die 100.000-Schallmauer durchbrechen. Dies soll mit einem gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel stärkeren Wachstum erreicht werden. Während in 2007 mit 13.000 Heizungen ein aus Branchensicht relativ schlechtes Ergebnis erzielt wurde, sollen dieses Jahr rund 20.000 Pelletheizungen verkauft werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 gab es erst 3.000 Pelletheizungen in Deutschland. Das bisher stärkste Wachstum war im Jahr 2006 mit 26.000 verkaufen Anlagen zu verzeichnen.

Weitere Infos und Meldungen zum Thema Medien
Medien am Sonntag: E.ON bietet Tauschgeschäft an - Gazprom verringert Gaslieferung in die Ukraine
Aktuelle News der regenerativen Energie-Verbände
Zum IWR-Planungs- und Kalkulationsleitfaden für private Holzpellet-Anlagen
Stellenangebot: ifok GmbH sucht Senior / Managing Consultant (m/w/d) Wärmewende und kommunale Transformation
Weitere Infos und Firmen auf Bioenergie-Branche.de


Quelle: iwr/stromtarife/04.03.08/