12.03.2008, 09:21 Uhr

Energie heute: Entspannung auf dem Ölmarkt in Sicht? - Forscher fürchten Öko-Kollaps durch Biokraftstoffe

Münster - Der Future-Preis für einen Barrel Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) hat mit fast 110 Dollar erneut eine Rekordmarke erreicht. Seit Jahresbeginn hat sich der Ölpreis damit um fast zehn Prozent verteuert, heißt es in einem Artikel der Financial Times Deutschland. Darin ist allerdings auch von einer baldigen Entspannung auf dem Markt die Rede. Aus Sicht von Experten rechtfertige die derzeitige Nachrichtenlage nicht den jüngsten Preisanstieg beim Rohöl. Hinter der Rally stünden eher Spekulationen von Finanzinvestoren, die nach dem Sinken des Dollarkurses nach sicheren Anlagen suchen, heißt es. Die Internationale Energieagentur (IEA) sehe zudem in ihrem aktuellen Monatsbericht bereits erste Anzeichen für einen Rückgang bei der Ölnachfrage und rechnet für das Gesamtjahr 2008 mit einer um 80.000 Barrel geringeren Nachfrage. Während die IEA jedoch nicht von einem großen Preisrückgang ausgeht, erwartet die Weltbank langfristig eine Stabilisierung beim Ölpreis mit 50 Dollar pro Barrel. Grund für den Preisverfall seien der Einsatz immer effizienteren Produktionstechnologien und die wachsende Beliebtheit alternativer Energiequellen, heißt es in einem Bericht der Börsenzeitung.
Forscher fürchten Öko-Kollaps durch Biokraftstoffe
Einem Bericht des Spiegels zufolge sehen Forscher aus Kanada und den USA erste Anzeichen für eine drohende Öko-Katastrophe am Golf von Mexiko. Schuld daran sei stickstoffhaltiger Dünger, der auf den Maisfeldern an den Zuflüssen ausgebracht wird. Im Meer angelangt, führt der Dünger zu einem verstärkten Wachstum bei Algen. Sterben diese ab, wird bei der Zersetzung Sauerstoff verbraucht, der dann den Fischen fehlt. In großen Gebieten gebe es bereits heute Zonen, in denen nichts mehr lebe, heißt es in dem Bericht. Die Forscher warnen nun, dass diese Zonen im Golf von Mexiko noch weit größer werden, wenn die USA ihre Ziele für die Produktion von Biokraftstoffen wie geplant weiter verfolgen. Gegenmaßnahmen seitens der US-Regierung würden zum Großteil derzeit noch nicht greifen.
Energiebetriebene-Produkte-Gesetz in Kraft getreten
Am 07. März 2008 ist das Energiebetriebene-Produkte-Gesetz (EBPG) in Kraft getreten. Damit wird die Richtlinie 2005/32/EG (sog. Ökodesign- Richtlinie) in deutsches Recht umgesetzt. Die Ökodesign-Richtlinie und das EPBG regeln den Rechtsrahmen für die umweltgerechte Gestaltung ("Ökodesign") energiebetriebener Produkte. Ziel ist es, durch Definition von Mindestanforderungen die von energiebetriebenen Produkten ausgehenden Umweltauswirkungen zu verringern. Dadurch soll der Energieverbrauch gesenkt, der Materialaufwand vermindert und die Belastung mit Schadstoffen reduziert werden. Erfasst sind Produkte, für deren Nutzung Energie in Form von Elektrizität, fossilen Treibstoffen oder erneuerbarer Energiequellen zugeführt werden muss; Fahrzeuge sind ausgenommen. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ist als "beauftragte Stelle" mit der Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie und des EPBG betraut. Dabei ist die BAM einerseits an der Erarbeitung der Durchführungsmaßnahmen und andererseits an der Umsetzung und Überwachung der Mindestkriterien beteiligt.
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Quelle: iwr/stromtarife/12.03.08/