17.03.2008, 14:30 Uhr

Medien am Sonntag: Atomkraftwerk Brokdorf bleibt nach Brand am Netz - RWE für europäisches Energienetz

Münster - Im Atomkraftwerk Brokdorf ist es nach einem Kurzschluss zu Störungen im Sicherheitssystem gekommen. Ein dadurch verursachter Brand hat Medienberichten zufolge einen von vier Notstromaggregaten außer Betrieb gesetzt. Ein weiterer sei aufgrund von Wartungsarbeiten ebenfalls nicht einsatzbereit gewesen. Aus diesem Grund habe kurzzeitig nur die Mindestanforderung von zwei Notstromaggregaten zur Verfügung gestanden, heißt es. Die Ursache soll nun vor Ort innerhalb von 14 Tagen geklärt werden. Währenddessen bleibt das Kernkraftwerk Brokdorf in Betrieb.
RWE für europäisches Energienetz - Interesse an britischen Atomstromproduzenten?
Der Chef des Energiekonzerns RWE, Jürgen Grossmann, hat einem Artikel der Berliner Morgenpost zufolge vorgeschlagen, die Stromnetze von Versorgern aus Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern in eine einzelne gemeinsame europäische Gesellschaft zu integrieren. An der Gesellschaft wolle RWE große Anteile übernehmen. Damit will RWE dem geplanten EU-Gesetz zum Zwangsverkauf der Netze zuvorkommen, heißt es.
Gleichzeitig meldet die FAZ, das RWE den britischen Atomstromproduzenten British Energy übernehmen will. Dies wurde von RWE bislang nicht kommentiert. Vertreter der britischen Energiewirtschaft hätten jedoch bestätigt, dass RWE zu den Interessenten gehört, die sich für British Energy als Betreiber von acht Kernkraftwerken interessieren. Das Interesse an dem britischen Versorger sei auf internationaler Ebene deutlich gestiegen, seitdem die Regierung in London den Neubau einer neuen Generation von Kernkraftwerken anstrebt, heißt es in dem FAZ-Artikel weiter. Im Jahr 2018 sollen die ersten Reaktoren ans Netz gehen.
Klimaschutz: noch keine Einigung für energieintensive Industrien
Die europäische Regierungschefs haben sich auch auf dem EU-Frühjahrsgipfel am vergangenen Freitag nicht auf eine klare Linie beim Klimaschutz einigen können. Offen bleibt immer noch die Frage, wie energieintensive Industriezweige vor einer unverhältnismäßigen Belastung beim Emissionshandel geschützt werden sollen. Auf dem Gipfel sicherte der Präsident der EU-Kommission Barroso der Industrie lediglich zu, ihre Bedürfnisse in die Verhandlungen mit einzubeziehen. Erst wenn feststeht, dass es nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls in 2012 kein globales Abkommen zum Klimschutz geben wird, das alle Industrien weltweit gleichermaßen in die Verantwortung nimmt, wolle die EU über Wege nachdenken, die EU-Industrien vor Wettbewerbsnachteilen zu schützen. Währenddessen haben sich Frankreich und Deutschland beim CO2-Ausstoß von Autos auf niedrigere Strafen für Automobilkonzerne geeinigt. Während die EU für jedes zu viel ausgestoßene Gramm CO2 eine Strafe für die Hersteller in Höhe von 20 Euro verhängen will, wollen die beiden Länder nur 5 bis 10 Euro verlangen.
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Quelle: iwr/pressedienst/17.03.08/