28.04.2008, 14:09 Uhr

Greenpeace fordert Brot statt Biosprit

Berlin - Gegen die verfehlte Kraftstoff-Politik von CDU und SPD protestieren Greenpeace-Aktivisten in Berlin. Unter dem Motto Brot statt Biosprit stapeln sie vor den Parteizentralen beider Parteien Brote auf einem Tisch. "SPD und CDU sind durch ihre Agrokraftstoff-Ziele mitverantwortlich für die weltweite Ernährungskrise", sagt Ulrike Kallee, Biomasse-Expertin von Greenpeace. "Wenn sich Menschen in Afrika, Asien oder Südamerika auch aufgrund deutscher Politik kein Brot mehr leisten können, ist das zutiefst unchristlich und unsozial." Neben veränderten Ernährungsgewohnheiten, Missernten und Preisspekulationen würden Agro-Treibstoffe entscheidend zur aktuellen Preisexplosion bei Grundnahrungsmitteln beitragen, so Greenpeace.
Alleine in den USA würden inzwischen 84 Millionen Tonnen Getreide zu Ethanol verarbeitet. Damit könnte man 200 Millionen Menschen ein Jahr lang ernähren, so Greenpeace weiter. In Deutschland werde vor allem Biodiesel produziert. Die einheimische Erzeugung reiche aber schon längst nicht mehr aus. Jüngste Analysen von Greenpeace würden belegen, dass der beigemischte Pflanzen-Diesel zu fast 20 Prozent aus ausländischem Sojaöl gewonnen wird. Jedes Prozent mehr Beimischung von Biodiesel in Deutschland, bedeutet über 700.000 Hektar zusätzliche Anbaufläche für Agrosprit. Greenpeace fordert daher, die Beimischungsquote aufzugeben.
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Quelle: iwr/28.04.08/