SolarWorld plant Übernahme-Angebot für Opel
Bonn - Die im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelistete SolarWorld AG plant, dem US-amerikanischen Automobilkonzern General Motors (GM) das Angebot zu unterbreiten, die vier deutschen Werke und das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim der Adam Opel GmbH zu übernehmen. Dafür kann die SolarWorld AG Opel Barmittel in Höhe von 250 Mio. Euro und Banklinien von 750 Mio. Euro vorbehaltlich einer Bundesbürgschaft bereitstellen. Der bisher ausschließlich in der Solartechnologie aktive Konzern würde damit Opel zum ersten „grünen“ europäischen Autokonzern weiterentwickeln. Kernvoraussetzung für die Abgabe des Angebotes zur Übernahme ist die komplette Trennung aus dem GM-Konzern und eine Kompensationszahlung von 40.000 Euro pro deutschem Arbeitsplatz (insgesamt 1 Mrd. Euro).
Emissionsarme Fahrzeuggeneration
An den vier deutschen Opel-Standorten soll nach Vorstellung der SolarWorld AG künftig neben der nachhaltigen Weiterentwicklung der erfolgreichen Baureihen eine neue Fahrzeuggeneration mit energieeffizienten und emissionsarmen Antrieben produziert werden. Das europäische Entwicklungszentrum in Rüsselsheim arbeitet bereits an Lösungen für zukunftsfähige Elektrofahrzeuge wie dem „Volt“. Mit dem Umbau der Produktpalette würde der traditionsreiche deutsche Autobauer künftig insbesondere Elektro- und Hybridfahrzeuge und Typen neuester Technologie wie extended-range Elektrofahrzeuge anbieten, die Elektro- und Verbrennungsmotor hocheffizient kombinieren. „Die Herausforderungen des Klimaschutzes und des Marktes lassen sich nur durch einen Übergang von Automotive- zu Sunmotivekonzepten bewältigen“, sagte SolarWorld Chef Frank H. Asbeck. Der Konzern arbeitet bereits seit einigen Jahren an der Entwicklung und Erprobung von Elektrofahrzeugen, die mit Solarenergie erfolgreich Rennen bestreiten.
Opel völlig überrascht
Medienberichten zufolge habe sich Opel auf Anfrage völlig überrascht von diesen Plänen gezeigt. Aktienhändler würden diesen Vorstoß als PR-Gag des Bonner Solarkonzerns einstufen. Auf IWR-Nachfrage teilte eine Unternehmenssprecherin von SolarWorld mit, dass es sich um eine ernstgemeinte Offerte handelt und dass die Rechtsanwälte mit der Angebotsformulierung beschäftigt sind. Die SolarWorld-Aktie ist nach der Veröffentlichung der Pressemitteilung gegen Mittag stark gefallen und gab im heutigen Handel bislang um rund 16 Prozent auf 13,75 Euro nach (Stand: etwa 14:30 Uhr).
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