02.12.2008, 15:50 Uhr

Treibhausgasausstoß in Deutschland 2007 rd. 22 Prozent unterhalb des Basisniveaus

Berlin - Nach aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) lag der Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland im vergangenen Jahr um insgesamt 22,4 Prozent unter dem Basisniveau (1990 bzw. 1995). Das Bundesumweltministerium geht daher davon aus, dass Deutschland im Schnitt der Jahre 2008 bis 2012 sein Kyoto-Ziel einer 21-prozentigen Emissions-Senkung erreichen wird. Der neue Bericht des UBA wird nun zwischen den Ressorts abgestimmt und soll anschließend an die EU und die Vereinten Nationen weitergeleitet.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel wertete die Zahlen als Erfolg der deutschen Klimaschutzpolitik, der sich besonders in den nach unten gehenden Trends bei den Emissionen von Gewerbe, Verkehr und privaten Haushalten zeige. Besorgniserregend sei dagegen der Anstieg bei der Stromerzeugung. „Deshalb dürfen wir nicht nachlassen, sondern müssen im Gegenteil mehr für die Effizienz tun und den Stromverbrauch senken. Wir haben hierzu umfassende Vorschläge gemacht", so Gabriel, der kürzlich einen nationalen Energie-Effizienzplan vorgelegt hatte.

Insgesamt sähen die Zahlen zwar gut aus, seien aber kein Grund, sich bequem zurückzulehnen. Ein Teil des Erfolgs im Vorjahr liege allein daran, dass Brennstoffkäufe statt 2007 wegen der Mehrwertsteuererhöhung schon 2006 erfolgten. Außerdem seien die Wintermonate 2007 besonders milde gewesen. Deshalb sei zu erwarten, dass die Zahlen für 2008 nicht so positiv wie für 2007 aussehen werden, so Gabriel weiter.

Er wies zudem auf die weiteren Herausforderungen der Klimapolitik hin: "Kyoto ist nur ein erster kleiner Schritt. Um wirksam dem Klimawandel entgegentreten zu können, müssen wir mit Riesenschritten weiter gehen. Deshalb setzen wir uns auch in den laufenden Verhandlungen über das EU-Klimapaket für ambitionierte Ziele ein. Bis 2020 muss Europa minus 30 % schaffen, wenn andere Länder mitziehen", sagte Gabriel.

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