17.12.2008, 15:21 Uhr

Neues Wasserkraftwerk in Nepal fertiggestellt - deutsche Förderung durch BMZ und KfW

Frankfurt - Die nepalesische Regierung hat gemeinsam mit Vertretern des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der KfW Entwicklungsbank das westlich der Hauptstadt Kathmandu gelegene Wasserkraftwerk Middle Marsyangdi offiziell eingeweiht und in Betrieb genommen. Die KfW Entwicklungsbank hat das Kraftwerk im Auftrag des BMZ mit einer Summe von rund 180 Mio. EUR gefördert; 98 Mio. EUR stammen aus nepalesischer Finanzierung. Mit einer installierten Leistung von 72 MW trägt das Vorhaben zu einer signifikanten Erhöhung der in Nepal bisher vorhandenen Kraftwerksleistung von 616 MW bei. Die damit einhergehende Verbesserung der Stromversorgung ist eine wesentliche Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung des bitterarmen Landes.

Das neue Kraftwerk am Lauf des wasserreichen Marsyangdi-Fluss kommt ohne große Landschaftseingriffe durch einen Stausee mit einem kleinen, lediglich auf den Tagesbedarf ausgelegten Speicher aus. Im Vergleich zur Nutzung fossiler Energieträger können jährlich etwa 340.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Geplant wurde das Wasserkraftwerk durch das deutsche Ingenieurbüro Fichtner, das auch die Bauaufsicht hatte; gebaut wurde es von Dywidag Deutschland. Im Einzugsbereich der Großbaustelle hat die KfW Entwicklungsbank begleitend ein so genanntes Nachbarschaftsprogramm unterstützt. Damit wurde die Lebenssituation der lokalen Bevölkerung durch öffentliche Einrichtungen wie die Erweiterung von Schulen, die Errichtung von Gesundheitsstationen, der Ausbau der Wasserversorgung und der Bau von ländlichen Wegen verbessert.

Bereits in den achtziger Jahren hatte die KfW ein erstes 69 MW-Wasserkraftwerk am Marsyangdi River finanziert. Beide Kraftwerke stellen gemeinsam das Rückgrat des nepalesischen Energiesystems dar. Die KfW Entwicklungsbank ist in Nepal seit 1962 im Auftrag des BMZ mit derzeit 12 Projekten in den Bereichen Energie, Gesundheit und Kommunalentwicklung tätig. Rund zwei Drittel aller bisherigen Zusagen flossen in den Energiesektor.

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