Umweltminister Gabriel gibt offiziellen Startschuss für Geothermie-Projekt Unterhaching
Berlin - Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat heute im Rahmen seiner Klimaschutzreise unter dem Motto "Arbeit–Umwelt–Innovation" das Geothermie-Kraftwerk in Unterhaching südlich von München eingeweiht. "Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie mit innovativer Technologie die Potenziale der Geothermie für die Wärmeversorgung und Stromgewinnung genutzt werden können, auch wenn dafür zunächst eine ganze Reihe von Problemen gelöst werden mussten", sagte Gabriel. Die hochmoderne Anlage werde der geothermischen Stromerzeugung in Deutschland einen entscheidenden Schub verleihen. Sie zeige, dass geothermische Systeme auch in Deutschland wirtschaftlich entwickelt werden können, so der Minister weiter.
In Unterhaching wurde mit zwei Tiefbohrungen von über 3400 Metern ein Thermalwasserkreislauf geschaffen, der die Gemeinde Unterhaching schon seit Herbst 2007 mit Wärme versorgt. Nun gewinnt auch das Kalina-Kraftwerk Strom aus der geothermischen Energie. Bei der erstmals in Deutschland eingesetzten Technologie wird als Arbeitsmedium ein Ammoniak-Wasser-Gemisch verwandt, um den Energiegehalt des heißen Wassers besonders effektiv zu nutzen.
Nach dem Mitte Mai vom Bundeskabinett verabschiedeten Geothermie-Bericht sollen bis zum Jahr 2020 etwa 280 Megawatt Leistung zur geothermischen Stromerzeugung installiert sein, was in etwa dem Vierzigfachen der gegenwärtig installierten Leistung entspricht.
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