Studie: Längere AKW-Laufzeiten behindern erneuerbare Energien
Berlin - Die Verlängerung der Laufzeiten der noch in Betrieb befindlichen Atomreaktoren in Deutschland würde den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv behindern. Das ist das Ergebnis einer Kurzstudie, die das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt hat. Die Autoren der Kurzstudie begründen ihr Ergebnis insbesondere mit den steigenden Ansprüchen an die Dynamik und Anpassungsfähigkeit des deutschen Kraftwerksparks. Prof. Dr. Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal-Instituts erklärte: "Die Systemintegration der erneuerbaren Energie erfordert eine hohe Flexibilität bei den konventionellen Kraftwerken. Die bieten vor allem Gas- und Dampfturbinenkraftwerke sowie in geringerem Umfang moderne neue Kohlekraftwerke, nicht aber Atomkraftwerke."
Außerdem würden durch eine Laufzeitverlängerung dringend notwendige Impulse für die Entwicklung neuer Technologien aus Deutschland ausbleiben. Gerade neue Technologien im Bereich der Erneuerbaren bieten aber große Exportchancen und sind mittel- bis langfristig entscheidend für das Erreichen ambitionierter Klimaschutzziele. Zudem würden Anreize zur Erhöhung der Stromeffizienz deutlich verringert, wenn die AKWs länger am Netz blieben.
© IWR, 2009