VDE fordert mehr Investitionen in die Elektromobilität
Frankfurt - Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen, kann nach Ansicht des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) nur durch gesteigerte Forschungsanstrengungen und politische Unterstützung erreicht werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Elektrofahrzeuge", die der VDE in Berlin vorgestellt hat. Laut dem Verband besitzt Deutschland das Potential, Innovationsführer im Bereich E-Mobility zu werden. Mit wenigen Ausnahmen hätte Deutschland demzufolge bei den meisten Basistechnologien eine Spitzenposition und auch bezüglich der Infrastruktur ist unsere Ausgangssituation ausgezeichnet. Zudem tragen Elektrofahrzeuge optimal zum Klimaschutz bei, wenn sie komplett mit Windkraft, Solar oder Biomasse fahren und zu Überschusszeiten aufgeladen werden. Allerdings müssten noch zahlreiche Hürden, beispielsweise bei der Batterieforschung, Übertragung vorhandener Technologien in das System Fahrzeug, elektrische Sicherheit, Standardisierung, intelligente Infrastruktur und Abrechnungssystemen, genommen werden, erklärte der VDE.
Politischer Handlungsbedarf für die Einführung von 1 Mio. Fahrzeugen bis 2020
So werden die Anschaffungskosten von Elektrofahrzeugen – im Gegensatz zu den Betriebskosten, die schon heute günstiger sind – noch viele Jahre deutlich höher sein als bei konventionellen Automobilen. Um den Markteintritt zu beschleunigen, fordert der Verband staatliche Impulsprogramme. Neben Kaufanreizen könnten Nutzungsvorteile geschaffen werden, etwa kostenloses Parken oder freie Einfahrt in Umweltzonen sowie durch finanzielle Förderung von Ladestationen auf Mitarbeiterparkplätzen.
Elektrofahrzeuge auf kurzen Strecken rentabel
Großen Forschungsbedarf sieht der VDE in den Batterietechnologien, in der Leistungs- und Energiedichte, in der Lebensdauer und bei der Sicherheit. Ziel der Forschung muss dabei auch insbesondere eine Reduzierung des Batteriepreises sein. Bislang amortisiert sich E-Mobility wegen der hohen Batteriekosten nämlich nicht. Reine Elektrofahrzeuge sieht der VDE zunächst nur für leichte Kleinwagen und Tagesstrecken von unter 100 Kilometern, damit werden bereits fast 90 Prozent aller privaten Autofahrten abgedeckt. Große Reichweiten hält der Verband auf absehbare Zeit nicht für wirtschaftlich realisierbar.
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