21.01.2011, 13:32 Uhr

BDEW und IBC Solar zur vorgezogenen Kürzung der Solarförderung

Münster – Der Bundesverband Solarwirtschaft und Umweltminister Norbert Röttgen haben sich darauf geeinigt, die Einspeisevergütung für Solarstrom Mitte des Jahres zusätzlich zur bestehenden EEG-Vorgabe in Abhängigkeit des Zubaus abzusenken. Die Reaktionen darauf sind kontrovers.

BDEW: Kürzung als Schritt in die richtige Richtung

Positiv beurteilt Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), die Lage: in der Photovoltaik-Förderung bestehe noch Handlungsbedarf und insofern sei die Kürzung ein Schritt in die richtige Richtung. Trotz der Vergütung würde sich der Solarzubau fortsetzen und dadurch würden die Förderkosten für alle Verbraucher im nächsten Jahr weiter steigen. Daher fordere der BDEW weiterhin eine schrittweise Marktintegration der erneuerbaren Energien. Zudem sei die Festschreibung von Regeln zur technischen Aufrüstung von PV-Anlagen nötig, um die Systemstabilität der Netze zu gewährleisten.

IBC Solar: Kürzung gefährdet Energiewende

Udo Möhrstedt, Vorstandsvorsitzender der IBC SOLAR AG, befürchtet hingegen eine Gefährdung der Energiewende. Die Betreiber von Solaranlagen fühlten sich zunehmend von der Politik verunsichert. Die Vergütungskürzung im letzten Jahr habe zu Nachfrageverzerrungen geführt. Momentan sei immer noch eine Kaufzurückhaltung zu beobachten. Allerdings sei durch die zubauabhängige Degression eine feste Deckelung der Vergütungen verhindert werden, was Möhrstedt positiv beurteilt. Dennoch fordert er einen Zubau von 6 GW, wohingegen die Bundesregierung ab 3,5 GW die Vergütung kürzen will. Zwar seien sinkende Systempreise zwingende Voraussetzung für niedrigere Solarstrompreise, aber diese geringeren Systempreise ergäben sich vor allem durch Produktionsmengensteigerung. Durch die Kürzung der Einspeisevergütung komme es zu Unterauslastung der Produktionskapazitäten und Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit heimischer Anbieter.

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