18.02.2011, 09:24 Uhr

Biogas: Aigner will Förderung ändern - Maisanbau im Visier

Berlin – Im Rahmen einer Experten-Konferenz berät das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Auswirkungen der Biogasproduktion auf die Umwelt und eine damit verbundene vernünftige Neuregelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die aktuellen Förderbedingungen führten regional zum vermehrten Anbau von Energiemais, wodurch es zu Konflikten komme, so Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner. Vor allem in Gebieten mit viel Viehhaltung steige die Konkurrenz zwischen Nahrungsmittel- und Energierohstoff-Produktion.

Deutschlandweit hat sich der Anteil an Energiemais nach Angaben des Ministeriums zwischen den Jahren 2008 und 2009 um 21 Prozent erhöht. Zwischen 2009 und 2010 sei der Anteil um weitere 40 Prozent gestiegen. Im vergangenen Jahr (2010) betrug die Energiemais-Anbaufläche in Deutschland demnach rund 530.000 Hektar. Da die Maisanbaufläche insgesamt in Deutschland kaum gestiegen sei, hat es nach Ansicht des Ministeriums innerhalb der Verwendung Verschiebungen hin zu weniger Futtermais und mehr Energiemais gegeben.

Durch den verstärkten Energiepflanzenanbau leide das Landschaftsbild und die weltweit wachsende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Energie lasse die Pachtpreise vielerorts steigen. Um eine Preisspirale zu vermeiden, müsse das EEG nachgebessert werden. Zudem seien Monokulturen nachteilig für die Artenvielfalt. Grundlage für die EEG-Novellierung werde der Erfahrungsbericht der Bundesregierung sein, der im Mai dieses Jahres vom Kabinett verabschiedet werden solle. Der positive Beitrag der Biomasse zur erneuerbaren Energieerzeugung solle auch künftig im EEG berücksichtigt werden.

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