Unruhen in Libyen erreichen Energiemärkte
Münster/Berlin/München/Brüssel, Belgien – Die Unruhen in Libyen erreichen nun auch die Energiemärkte. Das nordafrikanische Land zählt zu den größeren Öl- und Gasexporteuren in der Region und wird seit mehreren Tagen von Kämpfen zwischen der Opposition und den Anhängern des Regierungschefs Gaddafi erschüttert. Aufgrund der Gewalteskalation in den letzten Tagen – Augenzeugenberichten zufolge geht die Armee mit schweren Waffen gegen Demonstranten vor – ziehen sich derzeit ausländische Unternehmen aus Libyen zurück. Darunter leidet Medienberichten zufolge auch die exportierende Öl- und Gasindustrie. Der Ölpreis kletterte bis gestern Abend auf rd. 107 US-Dollar pro Barrel (Sorte Brent). Zum Jahresanfang hatte der Preis bei rd. 95 US-Dollar gelegen.
Sorge um Ölförderung am arabischen Golf
Offenbar steigt an den Märkten die Sorge, dass die Revolutionsbewegungen nun auch auf die großen Ölförderländer am arabischen Golf übergreifen könnten, wie das bereits in Bahrain geschehen ist. Auch eine Ankündigung der OPEC, dass sämtliche Versorgungsengpässe abgewendet werden könnten, brachte zunächst keine Beruhigung. Die EU sieht Medienberichten zufolge derzeit keine Probleme bei der Gasversorgung für Spanien und Italien, die beide Gas aus Libyen importieren.
ADAC meldet steigende Kraftstoffpreise
Mit dem gestiegenen Ölpreis ist nach ADAC-Angaben auch das Benzin in Deutschland deutlich teurer geworden. Wie die aktuelle Auswertung der Kraftstoffpreisdatenbank des ADAC zeige, kostet Superbenzin in Deutschland derzeit im Schnitt 1,501 Euro je Liter. Gegenüber der Vorwoche habe sich Ottokraftstoff um 2,8 Cent verteuert. Einen Anstieg habe es auch beim Dieselpreis gegeben, er kletterte im Vergleich zur Vorwoche um 0,5 Cent auf 1,379 Euro.
Weitere Informationen und Meldungen zum Thema Energie:
© IWR, 2011