14.11.2011, 12:02 Uhr

Nordex senkt Umsatz- und Ergebnisziel 2011 - Auftragseingang gestiegen

Hamburg - Die Nordex-Gruppe hat den Umsatz in den ersten neun Monaten 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund neun Prozent auf 668,2 Mio. Euro erhöht (Vorjahr: 614,2 Mio. Euro). Der Umsatz im dritten Quartal lag mit 264,9 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Grundlage für das Wachstum in den ersten neun Monaten war das um 115 Prozent gestiegene Geschäftsvolumen in den USA. Der Auftragseingang hat in diesem Zeitraum um 34 Prozent auf 708,5 Mio. Euro (Vorjahr: 530,2 Mio. Euro) zugelegt. Entsprechend erhöhte sich der festfinanzierte Auftragsbestand im Jahresverlauf um 25 Prozent auf 515 Mio. Euro (31.12.2010: 411 Mio. Euro). Zudem verfügte Nordex zum Bilanzstichtag über weitere so genannte bedingte Aufträge im Umfang von 1,3 Mrd. Euro.

Bruttomarge gestiegen, Nettoergebnis negativ

Die Bruttomarge stieg im Berichtszeitraum um 50 Basispunkte auf 27,2 Prozent. Das operative Ergebnis war dagegen durch hohe Strukturkosten belastet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für die ersten drei Quartale 2011 beträgt 11,0 Mio. Euro (Vorjahr: 17,3 Mio. Euro). Dabei entwickelte sich das Ergebnis (EBIT) im dritten Quartal mit 9,4 Mio. Euro deutlich positiv. Das entspricht einer EBIT-Marge von 3,7 Prozent (Vorjahr: 4,0%). Im laufenden Jahr verzeichnete der Konzern ein Nettoergebnis von -0,6 Mio. Euro.

Projektverschiebungen wegen Schuldenkrise

Die Staatsschuldenkrise in Europa und steigende Eigenkapitalanforderungen an die Geschäftsbanken haben die Kreditfinanzierung von Windparkprojekten wieder erschwert. Deshalb wurden einzelne internationale Aufträge zeitlich verschoben, so dass Nordex sie nicht mehr im ursprünglich geplanten Umfang im laufenden Geschäftsjahr realisieren kann. Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand davon aus, sein Umsatzziel von etwa einer Milliarde Euro nicht zu erreichen. Im vierten Quartal soll der Umsatz etwa 80 Mio. Euro geringer ausfallen. Das wird das operative Ergebnis mit rund 20 Mio. Euro belasten und bei einem Jahresumsatz von 920 Mio. Euro zu einem operativen Verlust vor Sonderaufwendungen von 10 Mio. Euro führen.

Maßnahmen zur Strukturkosten-Senkung werden umgesetzt

Seit Sommer 2011 schafft Nordex die Grundlagen, um im kommenden Jahr wieder profitabel zu wachsen. Das Management der Nordex SE hat im August 2011 beschlossen, die Strukturkosten kurzfristig um 50 Mio. Euro zu senken, um die Ertragskraft zu sichern. Die notwendigen Maßnahmen sind inzwischen vollständig definiert und werden nach Abschluss der betrieblichen Anhörungsfristen im Dezember 2011 umgesetzt. Damit können die Einsparungen ab 2012 voll wirken. Ein weiteres im Jahr 2010 eingeführtes Programm zur Senkung der Produktkosten entwickelt sich ebenfalls nach Plan und soll im Jahr 2012 einen zusätzlichen Ergebnisbeitrag liefern.

Aktienkurs stabil

Die Nordex-Aktie hat im heutigen Handel zunächst um rund fünf Prozent nachgegeben, konnte diese anfänglichen Verluste aber wieder ausgleichen und notiert aktuell mit einem Kursplus von 0,5 Prozent bei 4,11 Euro (Stand 11:19 Uhr).

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