11.01.2012, 16:38 Uhr

BDEW: Wachstum der Erneuerbaren erhöht Handlungsdruck

Berlin - Nach ersten Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist der Stromverbrauch mit rund 607 Mrd. kWh in Deutschland 2011 (2010: 610 Mrd. kWh) stabil geblieben. Die Stromerzeugung ging nach BDEW-Schätzungen im Vergleich zum Vorjahr auf 612 Mrd. kWh (2010: 628 Mrd. kWh) zurück. Dies bedeutet ein Minus von rund 2,5 Prozent. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in Deutschland ist in 2011 auf gut 20 Prozent gestiegen (2010: ca. 17 Prozent). Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung: "Das starke Wachstum der Erneuerbaren Energien ist erfreulich, erhöht aber gleichzeitig auch den Handlungsdruck für den Netzausbau, die Übernahme von Systemverantwortung und die Marktintegration der Erneuerbaren.“ Der Blick auf rein quantitative Ausbauerfolge reiche nicht mehr aus. Die Erneuerbaren Energien müssten Systemverantwortung übernehmen. Die zum Jahresbeginn eingeführte Marktprämie sei ein erster, richtiger Schritt, so Müller weiter.

Marktprämie wird angenommen

Mit der optionalen Marktprämie werden Anreize für eine bedarfsgerechte und marktorientierte Erzeugung in das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) integriert. Der Betreiber einer Anlage zur regenerativen Stromerzeugung kann monatlich entscheiden, ob er sich den Strom über das EEG vergüten lässt oder diesen Strom selbst an der Börse vermarktet. Für den Monat Januar 2012 hätten laut BDEW mehr Betreiber von Windenergien-Anlagen als je zuvor angekündigt, ihren erneuerbaren Strom - jetzt im Rahmen der optionalen Marktprämie - direkt an der Börse zu verkaufen. "Die hohen Anmeldezahlen zur Direktvermarktung von Windstrom im Januar sind sehr erfreulich, aber nicht überraschend", lautet Müllers Einschätzung.

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© IWR, 2012