12.03.2012, 12:13 Uhr

USA in Sorge: Atomkraftwerke sind nicht sicher

Washington – Die amerikanische Atomaufsicht (NRC) hat offensichtlich sicherheitstechnische Mängel bei den US-Atomkraftanlagen entdeckt und will Lehren aus dem Atomunfall in Fukushima ziehen. Mit neuen Anweisungen an die Kernkraftbetreiber soll die Sicherheit der amerikanischen Kernkraftanlagen deutlich verbessert werden. Die erste Anweisung, die vom NRC am 09. März 2012 veröffentlicht wurde, verlangt von den Kraftwerksbetreibern umfangreiche Schutzmaßnahmen nach den terroristischen Ereignissen des 11. Septembers. Alle 104 in den USA betriebenen Atomkraftwerke müssen nunmehr durch bessere und umfangreichere Sicherheitsausrüstung zeitgleich geschützt werden können. Die zweite Anweisung betrifft die neuerdings notwendige Installation eines Monitoring-Systems zur Überwachung der Wasserstände in den Abklingbecken für abgebrannte Brennstäbe. Die dritte Anweisung gilt für die Siedewasserreaktoren, die bessere Lüftungseinrichtungen erhalten sollen, teilweise müssen sogar ganz neue Lüftungsanlagen in den Atomkraftwerken eingebaut werden. Die Umsetzung der neuen Anforderungen muss laut NRC bis zum 31.12.2016 erfolgen.

Strengere AKW-Prüfung auf Risiken wie Erdbeben

Alle amerikanischen Atomkraftwerke sollen jetzt auf Risiken wie Erdbeben oder Überschwemmungen gesondert geprüft werden. Neue Sicherheitsvorkehrungen werden auf Grund des Unfalls im japanischen Fukushima eingeführt. So sollen die Kommunikationsstrukturen für den Fall untersucht werden, dass die Systeme und Geräte beschädigt sind und kein Strom zur Verfügung steht. Auch sollen die Folgen eines Mehrfach-Gaus in einer einzigen Region analysiert werden. Insbesondere wird in Szenarien geklärt, welche Personalausstattung für Notsituationen erforderlich ist, wenn mehrere Schäden an unterschiedlichen Reaktoren in einem Gebiet gleichzeitig auftreten.


© IWR, 2012